Am 7. Dezember 1646 heiratete der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm in Den Haag die neunzehnjährige Louise Henriette von Oranien. Er versprach sich von der Eheschließung zunächst vor allem politische, wirtschaftliche und kulturelle Vorteile für sein vom Dreißigjährigen Krieg stark verwüstetes Kurfürstentum Brandenburg. Beide Ehepartner verband das reformierte Glaubensbekenntnis und das gemeinsame Ziel, die Stellung ihrer beiden Länder, der Niederlande und Brandenburgs, im machtpolitisch kulturellen Gefüge der protestantischen Fürstenhäuser zu stärken. Die anlässlich der Vermählung in Berlin geprägte Medaille bringt dies zum Ausdruck. Sie zeigt das Paar stehend im Hüftbild. Als Zeichen des geschlossenen Ehebundes reichen beide einander die rechte Hand. Über ihnen erscheint das Gottesauge im Strahlenkranz als Symbol der göttlichen Vorhersehung. Die Eheleute werden von der Hand Gottes, versinnbildlicht durch zwei aus den Wolken ragenden Händen, bekrönt – der Kurfürst mit dem brandenburgischen Kurhut, die Kurfürstin mit einer Fürstenkrone. Auf der Medaillenrückseite ist vor dem Hintergrund einer Stadtsilhouette mit Schloss und Kirche, vermutlich Berlin, ein Baum wiedergegeben, der in der Erde der „Marchia“ wurzelt. Die lateinische Bezeichnung meint die Mark Brandenburg, die Stammlande der kurfürstlichen Herrschaft, welche sich von der Altmark westlich der Elbe bis zur Neumark östlich der Oder erstreckten. Eine seitlich aus den Wolken ragende Hand begießt den Baum bzw. die Lande reichlich. Dass es sich auch hier wieder um die helfende Hand Gottes handelt, wird durch die Umschrift: „Gott erhalte Baum und Landt, Und verbesser ieden Standt“ verdeutlicht. Über der Szene erscheint der Name „Jehovah“ in hebräischen Schriftzeichen in einem Strahlenkranz. ....Die Medaille wurde von dem seit 1646 als kurfürstlicher Medailleur und Münzschneider in Berlin tätigen Erasmus Thomas Reuss geschaffen. Reuss‘ künstlerische Arbeit wurde als eher mittelmäßig angesehen, doch zeichn