Pokal aus farblosem Glas, durchweg exquisit vergoldet, ansteigender Fuß mit vertieftem Rundbogenfries, der Schaft als glatte, lange Säule mit wabenfacettiertem Nodus und massivem Kugelbaluster mit hochgeschnittenem Steinchendekor zwischen tiefgeschnittenen Zungen, am Ansatz der becherförmigen Kuppa wiederholt sich das Rundbogenmotiv, Baluster und Kuppaansatz jeweils mit mehreren eingestochenen Luftblasen. Auf der Kuppawandung ein aufgeschmolzenes blaues Glasmedaillon mit den goldstaffierten Initialen "FWR" für Friedrich Wilhelm I., gerahmt von einer Kartusche mit fein geschnittenem Goldgittermuster und reichen Kriegstrophäen, darüber der bekrönte Schwarze Adler, flankiert von zwei Adlern. Den vergoldeten Mündungsrand ziert eine feine Linsenborte. Ursprünglich dürfte ein Deckel zugehörig gewesen sein. ....Das Applizieren von Farbglasmedaillons, auf denen Monogramme in Gold- bzw. Silber aufgemalt wurden, ist lediglich für die Hofglasmanufaktur in Zechlin dokumentiert. Die aufgebrachten Initialen "FWR" sprechen demnach dafür, dass der Pokal zwischen 1737, der Gründung der Hofglashütte Zechlin, und dem Tod des Soldatenkönigs, 1740, entstanden ist. Ein formal nahezu identisches Exemplar in Grün mit zwei Medaillons und den Initialen "FR" und "EC" für Friedrich und Elisabeth Christine befindet sich in der Stiftung Stadtmuseum Berlin (H. 21,7 cm; Inv. Nr. II 95/338 A). Robert Schmidt hat ein Vergleichsstück mit den gleichen Initialen und Medaillons in den Farben Rot und Blau publiziert, fälschlicherweise auf um 1750 datiert (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 36.4; Schmidt, Das Glas, 1912, Abb. 181). Aus der gleichen Zeit dürfte ein Pokal ohne Vergoldung mit rotem und blauem Medaillon im Hirschberger Riesengebirgsmuseum (Muzeum Krakonoskie w Zeleniej Górze, Inv. Nr. MJG 2768/s) stammen. ....Formal eindeutig später datiert ein Trichterpokal mit Medaillons ebenfalls in Rot und Blau im British Museum in London (Inv. Nr. S886). Verantwortl