Spitzpokal aus dickwandigem, farblosem Glas mit kleinen Luftblaseneinschlüssen, Abrissnarbe am Boden. Ansteigender Fuß mit angesetztem, flachgedrücktem Nodus, darüber angesetzt ein sich konisch weitender, massiver Schaft, der nahtlos in die Kuppa übergeht. Die Wandung trägt das goldstaffierte Monogramm "FWR" (Fridericus Wilhelmus Rex)...Das Monogramm datiert den kleinen Pokal entweder in die Regierungszeit Friedrich Wilhelms I. (1713–1740) oder Friedrich Wilhelms II. (1786–1797). Denkbar ist beides. Dieser Glastyp ist mit dem geschnittenen Monogramm FWR überliefert (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Inv. Nr. XIII 708), nicht aber in Goldstaffage wie hier. Als Hersteller kommen die Glashütten in Potsdam, Tornow, Zechlin und Marienwalde infrage, die beiden ersten hingegen nur, wenn sich das Glas auf den "Soldatenkönig" bezieht. Diese Gläser, auch Wachtmeister genannt, wurden auch außerhalb Brandenburgs gefertigt, etwa in Hannover, mitunter mit einem angeschmolzenen Blaurand (vgl. Rohr, Lauensteiner Glas, 1991, Kat. Nr. 206.3, S. 144; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Kat. 208, S. 198). Bei dem Glas handelt es sich um eine Übernahme aus dem Museum Schöneiche. [Verena Wasmuth]