Kelch aus farblosem Glas mit zahlreichen Luftblaseneinschlüssen, leicht ansteigender Fuß, Abrissnarbe am Boden. Angesetzt ein massiver, sich konisch weitender Schaft mit fünf konzentrisch um eine zentrale Luftblase eingestochen. Die dickwandige Kuppa schließt nahtlos an den Schaft an, Mündungsrand vergoldet...Vergleichbare Spitzkelche wurden in nahezu allen mitteleuropäischen Glasregionen im 18. Jahrhundert, aber auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts, hergestellt. Obgleich die brandenburgisch-preußische Hofmanufaktur für die Veredelung durch Goldstaffage bekannt war, dürfte es sich nicht um ein Produkt der Zechliner Glashütte handeln: Die mangelhafte Reinheit der Glasmasse spricht dagegen wie auch die Anzahl der eingestochenen Glasblasen. Zechliner Gläser tragen stets einen Kreis aus sechs und eine zentrale Blase. Als Hersteller infrage kämen allerdings die Hütten in Marienwalde oder Tornow. Die Randvergoldung ist bereits kräftig berieben. Das Glas gelangte 1979 über einen Ankauf von privat in den Bestand, nichts ist über seine Vorgeschichte dokumentiert. [Verena Wasmuth]