Korbform; der weit ausladende Cul-de-lampe besteht aus einem kurzen mit Glasbalustern verkleideten Schaft mit 10 s- und c-förmig geschwungenen Kerzenarmen in 3 Etagen, alle Arme bekleidet mit Glasstreifen, deren Nahtstellen Glasrosetten bedecken; untere Etage mit je 3, mittlere Etage mit je 2 Kerzentüllen, obere Etage mit je 1 Kerzentülle; gewellte Tropfteller, z.T. ersetzt durch flache Schalen und solche mit hohem, gezacktem Rand und zylindrischen Metalltüllen; Schaft von Glasspitze („Obelisk“/„Pyramide“) bekrönt; nach oben als Abschluss hohe, gegeneinanderstehende c-Schwünge mit zwei Behangkränzen; Bas-de-lustre kleine facettierte Kugel; Bekrönung: s-förmige Arme mit Glasstäben und Rosette mit Prismenbehang; Behang: Rosetten, Sterne, flache facettierte Pendeloquen, dreikantige Zapfen. ....Der Kronleuchter ist als stark vergrößerte Variante der um 1740 entstandenen sogenannten „Maria-Theresia-Lüster“ gestaltet. Ein typisches Merkmal dieser Leuchter sind die gezogenen Glasstreifen, die die flachen geschmiedeten Arme aus Eisen bedecken. Dieser Typus ist in vielen Varianten und Größen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigt worden und findet sich in zahlreichen Schlössern Europas. In den preußischen Schlössern ist er bis auf eine Variante im Schloss Cecilienhof (Inv. Nr. VIII 133) einmalig. Die Leuchter wurden nicht elektrifiziert und sind vermutlich um 1880 entstanden. Ihre Form und der in Böhmen gefertigte Glasbehang bilden eine Einheit. Aus welchen Räumlichkeiten des Berliner Schlosses diese beiden vor 1952 geborgenen Kronleuchter stammen, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Viele Details in der Gestaltung, wie die „optisch aufgetriebenen Tassen, die sechseckigen Rosetten, die langen schmalen Pendel, die Druckdeckel unter den Halteplatten“ deuten darauf hin, dass die Kronleuchter mit großer Wahrscheinlichkeit von J. & L. LOBMEYR, Wien, gefertigt wurden. Er befindet sich seit 1952 im Boulle-Zimmer (R. 10) des Potsdamer