Reifenkrone; Cul-de-lampe in Form eines großen, leicht profilierten Reifens mit aufmontiertem Akanthusblattkranz, von dem die 16 s-förmig geschwungenen, durch Blattwerk begleiteten Kerzenarme ausgehen; die schlichten Tropfteller (wohl nicht original) sind mit Buchteln über Eisbirnel behängt; Tüllen kelchförmig aus einzelnen schmalen und fein ausgearbeiteten Blättchen; den Cul-de-lampe tragen gebogene Messingstangen, mittels Haken in die Haltestangen gehängt; an der Haltestange 3 weitere sich nach oben verjüngende Reifen, auf gleiche Art befestigt und mit einem Ornamentkranz aus umgekehrten Herzen mit außen umlaufendem Blätterabschluss verziert; der Bas-de-lustre besteht aus einem aus facettierten Buchtelketten gebildeten Korb und endet in einer Scheibe, an der ein weiterer kleiner Bronzereifen in gleicher Gestaltung wie die drei oberen Reifen gehängt ist; Behang: Buchteln, Buchtelkettchen und Eisbirnel. ....Der Kronleuchter wurde als Ersatz für die seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen vier Leuchter des Marmorpalais aus dem Kunsthandel angekauft. Die Reifenkrone folgt einem Modell, wie es Karl Friedrich Schinkel für den Tanzsaal sowie zwei weitere Räume des Palais des Prinzen August gestaltete und wie es der Berliner Bronzeur Friedrich Wilhelm Zehender in sechsfacher Ausführung 1816 lieferte. (1) Aus einer Aktennotiz, die im Zusammenhang mit der Rechtfertigung der Mehrkosten gegenüber dem ersten Anschlag durch die Abschrift von Sievers überliefert wurde, geht hervor, dass Schinkel ein bereits vorhandenes Modell von Zehender abwandelte. Der Bronzeur hätte auf Verlangen Schinkels „sehr viele kostspielige Veränderungen an den Schüsseln, Armen und Tüllen sowie an der ganzen Garnierung vorgenommen“. (2) Den Gesamtaufbau und die erwähnten Veränderungen hielt Schinkel in zwei Zeichnungen zu den Kronleuchtern für das Berliner Prinz-August-Palais fest. (3) Die eigentümliche Konstruktion wird auf der Zeichnung durch die Behangketten verschleie