Seitenansicht.-----.Pokal aus dickwandigem, farblosem Glas. Auf dem ansteigenden Fuß drei versenkte Rundbogenkränze in Hohlschliff, der untere durch eine gekehlte Rille von den beiden oberen getrennt. Der massive Schaft ist wabenfacettiert und besteht aus einem Baluster mit eingeschlossener Luftblase zwischen zwei ebenfalls wabenfacettierten Nodi. Die gesamte Wandung der Kuppa greift das Rundbogenmotiv des Fußes auf. Ebenfalls exakt übereinanderliegend, jedoch in Hochschnitt und graduell breiter werdend, weisen die Rundbögen hier entgegengesetzt nach oben. So erzeugen die Kränze einen schuppenartigen Effekt als sogenannte "Muschelung". Der schmucklose Lippenrand trägt die mattgeschnittene, später ergänzte Inschrift „Pour souvenir le 23. Sept. 1780. et Dedomarcher. [Darstellung eines einfachen Pokals]“. Der zugehörige Deckel ist wie die Kuppa mit vier Rundbogenkränzen im Hochschnitt verziert, wenngleich diese wie der Dekor am Fuß nach unten deuten. Der Knauf nimmt die Schliffverzierung des Schafts auf und schließt ebenfalls eine Luftblase ein. ..Die Wiederholung typischer Dekorationselemente wie das Rundbogen- oder auch das Spitzblattmotiv auf Fußplatte, Kuppaansatz sowie Deckel aber der identische Dekor an Schaft und Knauf sind ein charakteristisches Merkmal von Erzeugnissen der Potsdamer Glashütte. Dass diese Art der Veredelung nahezu die gesamte Oberfläche eines Hohlglases bedeckt, ist hingegen überaus selten und lediglich bei Rubingläsern bekannt (vgl. Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, Kat. 16, 29). Der Deckelpokal stammt aus dem Nachlass Dr. Paul Heiland (1870–1933). [Verena Wasmuth]