Der Sitz zeigt eine Hügellandschaft mit kleinen Blumen und einer Hausruine. Die Darstellung ist ganzflächig ausgestickt, wobei die Landschaft in halbem Kreuzstich, Blumen, Baum und das Haus in Perlstich ausgeführt wurden. Auf der Rückenlehne ist hingegen eine figürliche Szene in einer Landschaft mit Büschen und einer Palme zu sehen: Aus den Mauern einer Stadt treten antik gekleidete Männer Kriegern eines Zeltlagers entgegen. Auf einem Turm der Stadtmauer deutet eine gerüstete Frau zu ihnen hin. Die Szene gibt die Erzählung des dritten Gesangs aus Torquato Tassos Dichtung "Gerusalemme liberata" wieder mit der gerüsteten Clorinda, die dem König die Krieger des Kreuzfahrerheeres erklärt. Dieses schlägt gerade das Zeltlager vor Jerusalem auf, nachdem es die erste Schlacht gegen die Moslems vor der Stadt gefochten hat. Der Hügel mit der Palme kennzeichnet das Grab des gefallenen Dudo.....Die heterogene Kombination der Polsterbespannungen, die sich in Darstellung, Material und Farbwahl voneinander unterscheiden, resultiert aus einer Verwendung alter und neuer Teile. Während die Gestelle und die Sitzpolster aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen und die Bezüge in den Maßen auf die Gestelle abgestimmt wurden, weisen die Beschneidungen der Stickereien an den Armlehnpolstern auf deren Herkunft aus einem größeren Zusammenhang hin. Möglicherweise wurden sie als brauchbare Teile aus einer älteren Stickerei (erste Hälfte 19. Jahrhundert?) ausgeschnitten und wiederverwendet. Die Stickereien der Rücklehnenpolster passen weder im Charakter der Darstellung noch in den Maßen zu den Gestellen und den anderen Stickbezügen. Sie wurden vergrößernd sowohl aus anderen Teilen der Originalstickerei als auch aus zugefügten neuen Stickereien ergänzt. Offensichtlich wurden sie für einen anderen Zusammenhang, wohl eine andere Polstermöblierung, hergestellt und zweckfremd verwendet. Bei dem Vergleich des Sofas mit einem weiteren, nicht erhaltenen auf ei