Sanssouci, Friedrich II. und Voltaire, das Bild illustriert wie beiläufig den Kern der Legende um den „Philosophen auf dem Thron“. Je aussichtsloser sich die Lage Preußens um 1810 angesichts der napoleonischen Besatzung ausnahm, desto mehr wurde der Geist Friedrichs des „Großen“ als Moment der Rückbesinnung beschworen. Historiker, Künstler und Literaten in Preußen sahen in der von ihnen selbstkreierten Ikone einen möglichen Ausweg aus dem Desaster von Jena und Auerstedt. Man dachte wohl auch an Napoleons (1769-1821) angebliche Worte am Sarg Friedrichs in der Garnisonkirche: „Wenn er noch lebte, würde ich nicht hier stehen.“ Ein Irrtum, denn es war ja gerade der friderizianische Staat, den er bei Jena und Auerstedt besiegt hatte. Doch davon sagt das Bild nichts. Es zeigt den König als Krieger und Literaten als einen würdigen Nachfolger des Philosophenkaisers Marc Aurel (121-180 n. Chr.) im Gespräch mit Voltaire (1694-1778); und die Kolonnaden von Sanssouci lassen das alte Rom aufscheinen. [Thomas Sander]....bez.: u.l.: (handschriftl.) Catel del.; u.r.: P: Haas sculp:; u.m.l.: Friedrich und Voltaire / unter der Coloṅade hinter Sans-Souci bei Potsdam.: m.u.r.: Fréderic et Voltaire / sousla Coloṅade derriere Sans-Souci prés des Potsdam. / darunter: Berlin bei Gaspare Weiss et Cọ.