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Historische Mühle von Sanssouci Qualitätsanalyse: Farbliche Prüfung

Qualitätsanalyse: Farbliche Prüfung

Ein wichtiger Schritt bei der Qualitätsanalyse ist die farbliche Prüfung während des Vermahlungsprozesses. Mahlerzeugnisse haben, abhängig von Getreideart und Ausmahlung, ihre eigentümliche Farbe. Die Weißfärbung geht von der Mehlstärke aus, eine gelbliche oder graue Einfärbung wird durch enthaltene Teilchen der Kornschale bestimmt.
Es gibt unterschiedliche Verfahren: Die Pekar-Probe ist eine visuelle Analyse. Der Müller vergleicht die Farbe der einzelnen Mehlpartien, indem die Proben nebeneinander auf einem dünnen schmalen Holzbrett mithilfe einer Glasplatte glattgestrichen werden. Anschließend wird die Probe in ein Wasserbad getaucht, wodurch die farblichen Unterschiede noch deutlicher hervorkommen. Am Ende wird das Brett zum Trocknen in ein Regal gelegt. Bei dem Kolorimeter sowie dem Leukometer findet ein farblicher Vergleich zwischen einer Mehlprobe und einem definierten Weißwert (geeichtes Normweiß oder Standardmehlprobe) statt. Da dies ein technischer Vergleich ist, ist das Ergebnis präziser und reproduzierbar.

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Regal für Pekarproben

Mobiles Regal für acht Brettchen mit Pekarproben aus der Roggenmühle, leicht beschädigt. Bei der Pekarprobe handelt es sich um eine Prüfung von Mehleigenschaften durch Vergleichen der Farbe (und des Glanzes) des Mehls gegen eine Standardprobe: Jede Probe wird dicht nebeneinander auf einem flachen Holzstück angeordnet, nach unten zu einer glatten Oberfläche gepresst und mit dem Standard verglichen. Bergung durch Jürgen Wolf.

Leukometer, Fa. Carl Zeiss Jena

Das Gerät dient der Messung des Weißgehaltes fester oder pulverförmiger Stoffe. In der Osthafenmühle wurde es zur Prüfung der Mehl-Helligkeit nach DDR-Standardverfahren eingesetzt. Links befindet sich das externe Netzteil. Zur Kalibrierung der Messung standen verschiedene Standardweißproben zur Verfügung. Das Leukometer konnte ebenfalls mit einer Mehlmusterprobe eingestellt werden.

Großes Musterregal

Großes Musterregal der Roggenmühle, das von 1950 bis zum Abriss im Jahr 1997 auf dem großen Mustertisch des Transmissionsbodens stand. Hier wurden die vielen im Laufe eines Tages zunehmenden Pekarproben aufgehoben. So wie auch heute mussten diese Proben 24 Stunden aufbewahrt werden, wodurch der Platzbedarf notwendig war.

Universal Kolorimeter (1952)

Dieses Gerät dient zum Messen oder Vergleichen von Farbintensitäten bzw. der Farbtemperatur. Im Labor der Osthafenmühle wurde es dazu genutzt, um die Mehlfarbe zu analysieren.

Bildbeilage zur Gebrauchsanleitung Leukometer

Bei dem Dokument handelt es sich um eine sehr einfach gefertigte Gebrauchsanleitung zum Leukometer (Farbmessgerät): In der Osthafenmühle dienten zwei solcher Geräte zur Feststellung der Mehlhelligkeit. Die Anleitung beinhaltet die Darstellung aller Bedienelemente und innerem Aufbau durch Draufsicht auf zwei Horizontalschnitte. Hinzu kommen eine Ansicht und elektrischer Schaltplan. Die Darstellungen 12 und 13 zeigen die Einstellweise, mit der die Kalibrierung erfolgte. Ohne diese waren keine verwendbaren Ergebnisse möglich. Es fehlt eine textliche Erklärung des Ganzen. Der Leukometer verfügte über ein eigenes Netzteil (großer Kasten), den kleineren Kasten hat es in der Osthafenmühle nicht gegeben. Das Objekt umfasst sechs Seiten.

Große Abmusterbretter

Sieben beschriftete Abmusterbretter für die Roggenmühle, dazu ein unbeschriftetes Brett. Mit diesen großen Brettern erfolgte die Kontrolle der Mehlhelligkeit. Auf diese Weise konnte auch eine Intaktheit der Plansichter-Siebe erkannt werden. Die Proben wurden an den in der Leiste genau benannten Plansichterausläufen genommen.

Brett für Pekarprobe

Handwerklich gefertigtes Brett für die Pekarprobe (Kontrolle der Mehlfarbe). Am Griff befinden sich, mit Bleistift aufgetragen, die Initialien "KO".

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