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Historische Mühle von Sanssouci Bergung durch Jürgen Wolf

Bergung durch Jürgen Wolf

Im Bestand der Historischen Mühle von Sanssouci befindet sich eine Sammlung aus der ehemaligen Osthafenmühle. Die Objekte und Archivalien sind eine Schenkung von Jürgen Wolf, der von 1990 bis Juni 1992 im Werk I in der Roggenmühle der Osthafenmühle als Müller beschäftigt war.
Danach war er an der Marzahner Mühle tätig, doch blieb die Beziehung zu seiner alten Arbeitsstelle erhalten, da er von ihr Getreide für die Vermahlung bekam. Nach Stilllegung der ehemals größten Mühle der DDR konnte Jürgen Wolf die Transmissionswellen und Treibriemen vom Rohrboden der Roggenmühle für die Marzahner Mühle erwerben. Die Roggenmühle ist nach Ägypten und die Weizenmühle zum weiteren Betrieb nach Polen gegangen. Weitere Technik sowie Objekte des müllerischen Alltags, Möbel und Schilder wurden an die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. übergeben.

[ 10 Objekte ]

Leimkocher für Knochenleim

Leimkocher für Knochenleim, der elektrisch ein Wasserbad unter der Leimschüssel auf einer gewünschten Temperatur hält. Er wurde in der Osthafenmühle u.a. zur Neubespannung der Plansichter-Siebe eingesetzt. Stecker und Heizwendel sind erneuert worden. Bergung 1997 durch Jürgen Wolf.

Regal für Pekarproben

Mobiles Regal für acht Brettchen mit Pekarproben aus der Roggenmühle, leicht beschädigt. Bei der Pekarprobe handelt es sich um eine Prüfung von Mehleigenschaften durch Vergleichen der Farbe (und des Glanzes) des Mehls gegen eine Standardprobe: Jede Probe wird dicht nebeneinander auf einem flachen Holzstück angeordnet, nach unten zu einer glatten Oberfläche gepresst und mit dem Standard verglichen. Bergung durch Jürgen Wolf.

Ferntemperaturschreiber der Roggenmühle

Ein Ferntemperaturschreiber des Getreidetrockners der Roggenmühle. Er stammt von 1950, aus der Bauzeit der Mühle. Die Papierblätter waren bei geöffnetem Deckel auswechselbar und protokollierten die Temperatur in der Trockensäule. Die Anlage war in den letzten Jahren der Mühle nicht mehr in Betrieb. Bergung durch Jürgen Wolf.

System zur Fallzahlbestimmung

Ein System zur Fallzahlbestimmung nach Hagberg. Von jeder Mehltype der laufenden Produktion war stündlich eine Probe zu nehmen. In Kombination mit einer aufgesetzten Kühlschlange (nicht im Bild), die im seitlichen Halter steckte, wurde die gewünschte Temperatur korrekt eingehalten. Auf diese Weise wurde die Verkleisterung der Stärke definiert gestartet. Bergung durch Jürgen Wolf.

Exsikkator

Exsikkator aus dem Labor der Osthafenmühle. Er diente der absoluten Trocknung von Glühschälchen vor der nächsten Aschebestimmung. Durch Verglühen des Mehls bei 900°C wird die Mineralstoffmenge im Mehl gemessen. Anhand der übrig gebliebenen Mineralstoffmenge, früher Asche genannt, wird die Mehltype bestimmt. Dieses Verfahren wurde 1934 von Karl Mohs eingeführt: Beispielsweise ergeben 1050 mg Mineralstoffe in 100 g Weizenmehl die Type 1050.

Schauglas des Förderstranges

Das Schauglas eines pneumatischen Förderstranges aus der Roggenmühle, das beim Umbau von Elevator auf Pneumatik um 1973 eingebaut wurde. Es diente der optischen Kontrolle der Funktion dieses Stranges durch den diensthabenden Müller. Das Glas ist innen durch den Gutstrom, der ca. 28 m/s Geschwindigkeit hat, leicht angeraut. Die Halterung ist aus speziellem Gummi. Bergung 1997 durch Jürgen Wolf.

Latzhose und Jacke

Hierbei handelt es sich um die Arbeitskleidung der Berliner Osthafenmühlen GmbH, Getreide AG. Die Mühle gehörte ab 1992 zu dem Rendsburger Konzern. Bergung durch Jürgen Wolf, aus dem Wäschelager der Osthafenmühle bei der Auflösung.

Amperemeter der Roggenmühle

Der Amperemeter stammt aus der Roggenmühle. Das Gerät diente zur Überwachung der Stromstärke des später eingebauten 30- kW Motors am I. Schrot. Geborgen beim Abriss der Mühle durch Jürgen Wolf.

Wandfliesen (OHM)

Geschnittene und vollständige Wandfliesen vom Walzenboden der Roggenmühle. Grünlich meliert mit dunkelgrauer Verfugung. Geborgen beim Abriss der Mühle durch Jürgen Wolf.

Messschraube mit Bodenbrett

Eine Messschraube mit Bodenbrett des ursprünglichen Aufbewahrungskastens. Der Rest des Kastens existiert nicht mehr. Aus der Produktion des Unternehmens Fr. Keilpart & Co. Suhl. Die Maßeinheit beträgt 0,01 Millimeter.. Die Messchraube kann in der Mühle z.B. zur Bestimmung der Fadenstärke von Siebbespannung verwendet werden. Eine Messschraube besteht in den meisten Fällen aus einer festen und einer beweglichen, mit einem Feingewinde verstellbaren, Messfläche, welche meist durch einen Bügel (Bügelmessschraube) miteinander verbunden sind. Der zu messende Prüfling wird zwischen diese beiden parallelen Messflächen gebracht und das Gewinde wird mittels einer Einstellschraube (meist gerändelt) so weit zugedreht, bis beide Messflächen den Prüfling berühren. Geborgen bei Schließung der Osthafenmühle Berlin durch Jürgen Wolf.

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