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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Erstausgabe aus dem Besitz des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871)

Erstausgabe aus dem Besitz des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871)

Bestandteil der Pückler-Callenberg-Bibliothek im Schloss Branitz

[ 2 Objekte ]

Briefe eines Verstorbenen

Titel: Briefe eines Verstorbenen : ein fragmentarisches Tagebuch aus Deutschland, Holland und England geschrieben in den Jahren 1826, 1827 und 1828. Hermann von Pückler-Muskau besuchte die Britischen Inseln von September 1826 bis Januar 1829 und schrieb zahlreiche Briefe an seine Ex-Frau Lucie. Sie bildeten die Grundlage für die „Briefe eines Verstorbenen“. Zwar blieb der Anschein einer authentischen Korrespondenz gewahrt, doch wurden nicht nur die unmittelbaren Spuren persönlicher Identität aus dem Stoff getilgt (z.B. Julie statt Lucie), Streichungen und stilistische Veränderungen vorgenommen, sondern auch Reflexionen und Ergänzungen auf dem Stand von 1830/31 in den Text eingeschaltet. Die Chronologie der Originalbriefe wandelte sich in eine Abfolge briefartiger, inhaltlich angereicherter Fragmente eines „Reiseromans“, deren Datierung ungefähr dem realen Ereignisverlauf entsprach. Das von Rahel und Karl August Varnhagen von Ense durchgesehene Manuskript kam in zwei Etappen zur Veröffentlichung: die Teile 1 und 2 mit den Briefen 25 bis 48 erschienen 1830 bei F. G. Franckh in München, die Teile 3 und 4 mit den Briefen 1 bis 24 wurden 1831 bei der Hallberger’schen Verlagshandlung in Stuttgart verlegt. Die Briefe wurden ein Bestseller und sehr bald war auch der Name des Autors bekannt.

Tutti Frutti

1834 erschienen die anonym aus den „Papieren eines Verstorbenen“ veröffentlichten fünf Bände von Tutti Frutti, dem stilistisch eigenwilligsten und – aus heutiger Sicht – modernsten Werk des Hermann von Pückler-Muskau. Montageartig und anspielungsreich verbindet es erzählerische Passagen mit politischen Betrachtungen, Anekdoten und Reflexionen auf Staatswesen, Kultur und Kunst, das Ganze gewürzt mit Satire und Ironie. Nachdem bereits der Anfang 1834 veranlasste Vorabdruck eines „Bruchstücks“ in der Abendzeitung für Aufsehen gesorgt hatte, stießen die Tutti Frutti beim Lesepublikum auf ein lebhaft-kontroverses Echo, das in den Rezensionen wiederhallte. Sogar über ein Verbot wurde spekuliert.

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