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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871)

Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871)

Fürst Pückler reiste zwischen 1834 bis 1840 durch Algerien, Tunesien, Griechenland, Ägypten, Levante und Türkei.

[ 25 Objekte ]

Medaillon mit thronendem Jupiter

Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) erreichte Mitte Januar 1835 von Toulon kommend Algier. Drei Monate später reiste er weiter nach Tunesien. In der Nähe von Tunis besuchte Pückler zahlreiche damals zum Teil noch unerforschte Ruinen, darunter die Überreste der antiken Stadt Karthago, die er in seinem 1835/36 erschienenen Werk "Semilasso in Afrika" (3. Bd., ab S. 205) sehr detailliert beschreibt. Der Fürst erwarb bei einer Ausgrabungsstätte kleine archäologische Funde, darunter „mehrere Altpunische Kupfermünzen und geschnittene Steine“ (ebd., S. 213) und möglicherweise das hier gezeigte Medaillon.

Architekturfragment mit Lotosknospe

Ägyptisches Architekturfragment mit Relief, auf dem eine Lotosknospe dargestellt ist.

Pferdekamm, beidseitig mit Koraninschriften

Pferdekamm, beidseitig mit Koraninschriften: "Wahrlich, wir eröffnen Dir einen offenbaren Sieg" (Koran, 48. Sure, Vers 1); "Der Sieg ist nur durch Gott" (Koran, 8. Sure, Vers 10).

Scheide eines Krummdolches

Die Dolchscheide mit aufwendigem Rankendekor ist leicht gekrümmt. Die stark abgeknickte Spitze besitzt einen kleinen, sechsfach facettierten Knauf. Die Waffen aus der Sammlung von Fürst Pückler wurden Anfang 1945 im Teich des Branitzer Parks versenkt, um sie vor den anrückenden sowjetischen Truppen zu verbergen. 1954 wurden sie gehoben.

Vier Kanopen

Als Kanopen bezeichnet man Gefäße, die Organe eines Toten aufnehmen und zu jeder ägyptischen Grabausstattung gehörten. Die Deckel symbolisieren die vier Söhne des Gottes Horus, die jeweils die Organe schützen: Amset – Menschenkopf (Leber), Kebechsenuef – Falkenkopf (Gedärme), Duamutef – Schakalskopf (Magen), Hapi – Paviankopf (Lunge). Der Branitzer Kanopensatz wurde ca. 1837/38 von Hermann Fürst von Pückler-Muskau während seiner Reise in Ägypten gekauft. Alle vier Kanopengefäße tragen auf der Vorderseite Inschriften, die den Namen und die Titel des Verstorbenen nennen, für dessen Bestattung sie bestimmt waren: Neb-netjeru, ein Priester des Gottes Amun und Königsschreiber der Schriftstücke Oberägyptens. Er gehörte in den Quellen gut belegten Großfamilie an, die während der sogenannten 22. und 23. Dynastie (ca. 10. bis 8. Jahrhundert v. Chr.) in Theben, dem heutigen Luxor, lebte.

Stirnziegel von einem Dach auf der Akropolis

Der Stirnziegel gehörte zu einem großen Terrakotta-Dach der Akropolis, um 510 v. Chr. erbaut oder neu eingedeckt und spätestens um 480 v. Chr. durch Brand zerstört. Reste davon fand der Archäologe Ludwig Ross 1836 südlich des Parthenon im Bauschutt. Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er weilte von März bis Mai und im Oktober 1836 in Athen. Pückler berichtete selbst wie er in den Besitz kam (7. Mai 1836): „Seine Majestät der König hatte die Gnade gehabt, mir zu erlauben, ein Andenken von der Akropolis mit mir zu nehmen, und ich besuchte sie heute daher zum Letztenmale, um mir von dem liebenswürdigen, aber strengen Wächter dieser Schätze, dem Dr. Roß, die Realisierung des Königlichen Versprechens auszubitten. Doch konnte ich von seiner allzugenauen Gewissenhaftigkeit nichts erlangen als: einen noch mit lebhaften Farben prangenden, gebrannten Stirnziegel, der älter als das Parthenon ist, und neben ihm in einer tiefen Grube nebst mehreren andern gefunden wurde, so daß es scheint, der Tempel, den diese Ziegel krönten, sey früher zum Behuf der Errichtung des Parthenons eingerissen, sein Marmor verwendet, die gebrannten Verzierungen aber, als für den neueren Bau unbrauchbar, weggeworfen worden; ferner einen gemalten kleinen Kopf aus derselben Thon-Masse; eine antike Bleifeder; einen kleinen Hund von Bronce (zum Ersatz meines armen Francis); das abgebrochene Stück einer bemalten Vase mit der Eule der Minerva, und ein Stück penthelischen Marmor des Parthenons. Noch denselben Abend hatte ich Gelegenheit, auf einem Ball beim Grafen Armansperg dem Könige meine frischeste Dankbarkeit für sein Geschenk zu bezeigen, und mich zugleich bei ihm zu beurlauben, da die Abreise Seiner Majestät nach Baiern auf den Montag bestimmt war.“ Zitat aus: [Hermann Fürst von Pückler-Muskau], Südöstlicher Bildersaal, Bd. 3: Griechische Leiden, 2. Theil, Stuttgart 1841, S. 75/76.

Kopf einer Frauenstatuette

Oberteil einer thronenden Frauenstatuette Das Terrakottaköpfchen gehört zu einer im späten 6. und frühen 5. Jahrhundert v. Chr. in Attika weit verbreiteten Gruppe von Votivfiguren, die verschiedenen Göttinnen zugeordnet werden, aber auch vornehme junge Frauen darstellen konnten. »Zwanzig bis dreißig kleine sitzende weibliche Figuren von archaischer Bildung« hat Ludwig Ross Anfang 1836 neben den oben erwähnten Stirnziegeln in tiefen Brandschichten am Parthenon gefunden und ihre »blau gemalten Stirnbinden« erwähnt. Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er weilte von März bis Mai und im Oktober 1836 in Athen. Pückler berichtete selbst wie er in den Besitz kam (7. Mai 1836): „Seine Majestät der König hatte die Gnade gehabt, mir zu erlauben, ein Andenken von der Akropolis mit mir zu nehmen, und ich besuchte sie heute daher zum Letztenmale, um mir von dem liebenswürdigen, aber strengen Wächter dieser Schätze, dem Dr. Roß, die Realisierung des Königlichen Versprechens auszubitten. Doch konnte ich von seiner allzugenauen Gewissenhaftigkeit nichts erlangen als: einen noch mit lebhaften Farben prangenden, gebrannten Stirnziegel, der älter als das Parthenon ist, und neben ihm in einer tiefen Grube nebst mehreren andern gefunden wurde, so daß es scheint, der Tempel, den diese Ziegel krönten, sey früher zum Behuf der Errichtung des Parthenons eingerissen, sein Marmor verwendet, die gebrannten Verzierungen aber, als für den neueren Bau unbrauchbar, weggeworfen worden; ferner einen gemalten kleinen Kopf aus derselben Thon-Masse; eine antike Bleifeder; einen kleinen Hund von Bronce (zum Ersatz meines armen Francis); das abgebrochene Stück einer bemalten Vase mit der Eule der Minerva, und ein Stück penthelischen Marmor des Parthenons. Noch denselben Abend hatte ich Gelegenheit, auf einem Ball beim Grafen Armansperg dem Könige meine frischeste Dankbarkeit für sein Geschenk zu bezeigen, und mich zugleich bei ihm zu beurlauben, da die Abreise Seiner Majestät nach Baiern auf den Montag bestimmt war.“ [Hermann Fürst von Pückler-Muskau], Südöstlicher Bildersaal, Bd. 3: Griechische Leiden, 2. Theil, Stuttgart 1841, S. 75/76.

Fragment vom Außenrand einer Kassette

Das kleine Architekturfragment aus pentelischem Marmor mit glattem Rundstab gehörte zu einer Kassettendecke auf der Westseite des Eingangsbaus der Akropolis, also zu den Propyläen, die nach den Perserzerstörungen unter Perikles 437 bis 432 v. Chr. von dem Architekten Mnesikles neu errichtet worden sind. Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er weilte von März bis Mai und im Oktober 1836 in Athen. Pückler berichtete selbst wie er in den Besitz kam (7. Mai 1836): „Seine Majestät der König hatte die Gnade gehabt, mir zu erlauben, ein Andenken von der Akropolis mit mir zu nehmen, und ich besuchte sie heute daher zum Letztenmale, um mir von dem liebenswürdigen, aber strengen Wächter dieser Schätze, dem Dr. Roß, die Realisierung des Königlichen Versprechens auszubitten. Doch konnte ich von seiner allzugenauen Gewissenhaftigkeit nichts erlangen als: einen noch mit lebhaften Farben prangenden, gebrannten Stirnziegel, der älter als das Parthenon ist, und neben ihm in einer tiefen Grube nebst mehreren andern gefunden wurde, so daß es scheint, der Tempel, den diese Ziegel krönten, sey früher zum Behuf der Errichtung des Parthenons eingerissen, sein Marmor verwendet, die gebrannten Verzierungen aber, als für den neueren Bau unbrauchbar, weggeworfen worden; ferner einen gemalten kleinen Kopf aus derselben Thon-Masse; eine antike Bleifeder; einen kleinen Hund von Bronce (zum Ersatz meines armen Francis); das abgebrochene Stück einer bemalten Vase mit der Eule der Minerva, und ein Stück penthelischen Marmor des Parthenons. Noch denselben Abend hatte ich Gelegenheit, auf einem Ball beim Grafen Armansperg dem Könige meine frischeste Dankbarkeit für sein Geschenk zu bezeigen, und mich zugleich bei ihm zu beurlauben, da die Abreise Seiner Majestät nach Baiern auf den Montag bestimmt war.“ [Hermann Fürst von Pückler-Muskau], Südöstlicher Bildersaal, Bd. 3: Griechische Leiden, 2. Theil, Stuttgart 1841, S. 75/76.

Stele des Merimut

Stele des Merimut (Mrj-Mwt), „Oberster des Speichers des (Gottes) Ptah“, und seiner Familie vor Osiris (links thronend). Name der Frau hinter dem Besitzer vermutlich Nebet-iamet bzw. Nebet-imat, der Sohn dahinter heißt Chaewaset. In der unteren Reihe Name der ersten Frau Kati, Name der zweiten Frau bisher nicht lesbar. Osiris ist bezeichnet mit „Herr des Himmels, Herrscher von Theben“, 19.-20. Dynastie, 1300-1100 v. Chr. Die Form der Stele ist selten, ein Vergleichsbeispiel in Kairo (CG 34079). [Prof. Dr. Karl Jansen-Winkeln, Freie Universität Berlin] Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er reiste von Januar 1837 bis Januar 1838 durch Ägypten und den Sudan.

Aryballos

Aryballos, altgriechisches Salbgefäß, bauchig, mit Ornamenten (stilisierter Lotos, Palmettenblätter), korinthisch, 7. Jh. v. Chr. Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er reiste 1836 durch Griechenland.

Ushebti-Figur mit Hieroglyphen

Eine Statuette in Gestalt einer Mumie. Dem Verstorbenen wurde für jedes Lebensjahr eine dieser Figuren ins Grab gelegt. Sie hatten die Aufgabe, an seiner Stelle Arbeiten im Jenseits zu verrichten. In der altägyptischen Vorstellung vom Leben nach dem Tod wurde durch den Übergang des Toten ins Jenseits die Notwendigkeit einer Versorgung der menschlichen Grundbedürfnisse nicht aufgehoben. Tägliche Arbeiten waren also weiterhin zu erledigen. Um dies zu vermeiden, wurden den Verstorbenen sogenannte Uschebti mit ins Grab gegeben. Diese sollten an Stelle des Toten die harten Arbeiten übernehmen. Da es nicht unüblich war, dass zur Grabausstattung eines Toten mehrere, manchmal sogar Hunderte dieser Totenstatuetten gehörten, sind Uschebti eine der Objektgattungen, die in den archäologischen Befunden am häufigsten auftreten. Der Uschebti, den Fürst Pückler (zusammen mit vier weiteren aus derselben Bestattung) aus Ägypten mitbrachte, stammt aus der sogenannten Spätzeit, die ca. um 600 v. Chr. begann. Typisch für Uschebti ab der späten 26. Dynastie ist die Platzierung des mumienförmigen Körpers auf einer Fußplatte und der Rückenpfeiler, an den der Körper gelehnt ist. Ein weiteres Merkmal ist der Götterbart, der vorher eher selten zu beobachten ist. Das Branitzer Stück trägt weiterhin eine dreigeteilte Perücke mit einer Bordüre am Perückenende. Die Hände sind herausmodelliert und halten einen Handpflug (rechts) und eine Hacke (links). Auf der linken Schulter sieht man zudem eine Tasche, wahrscheinlich eine Saattasche, deren Strick der Uschebti ebenfalls in der linken Hand hält. Die Rückenpfeiler der insgesamt fünf Ushebtis tragen jeweils die hieroglyphische Inschrift "Es möge erleuchtet werden der königliche Inspektor Psammetichos-men, seine Mutter ist Tetenebethotep, gerechtfertigt".

Kanope des Psametik

Als Kanopen bezeichnet man Gefäße, die Organe eines Toten aufnehmen und zu jeder ägyptischen Grabausstattung gehörten. Die Deckel symbolisieren die vier Söhne des Gottes Horus, die jeweils die Organe schützen: Amset – Menschenkopf (Leber), Kebechsenuef – Falkenkopf (Gedärme), Duamutef – Schakalskopf (Magen), Hapi – Paviankopf (Lunge). Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) reiste 1837 durch Ägypten und brachte unter anderem mehrere Kanopen mit nach Hause. Erhalten sind heute im Schloss Branitz auch diese drei Kanopen (Schakal, Mensch und Falke), die einem Psametik (Psmṯk) gehörten. Laut Inschrift war er ein Priester („Gottesvater und Gottesdiener“) der Hathor, „Herrin der südlichen Sykomore“, einem Kultort bei Memphis.

Fuß

Das Objekt zählt heute zu den Reisemitbringseln des Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871), seine genaue Herkunft ist jedoch unklar. Es könnte sich um ein Bildhauermodell handeln, vielleicht vom griechischen Abschnitt der fürstlichen Reise (1836).

Scheinkanopen

Als Kanopen bezeichnet man Gefäße, die Organe eines Toten aufnehmen und zu jeder ägyptischen Grabausstattung gehörten. Die Deckel symbolisieren die vier Söhne des Gottes Horus, die jeweils die Organe schützen: Amset – Menschenkopf (Leber), Kebechsenuef – Falkenkopf (Gedärme), Duamutef – Schakalskopf (Magen), Hapi – Paviankopf (Lunge). In der Spätzeit Ägyptens schien das Vorhandensein der Kanopen in den Gräbern wichtiger zu sein als ihre ursprüngliche sachliche Funktion. Das heißt, es gab Mumien, deren Eingeweide nicht entnommen waren, und dennoch waren den Gräbern Kanopen beigefügt, sogenannte Scheinkanopen ohne inneren Hohlraum (auch Wachsfiguren der Horussöhne wurden beigefügt). Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) reiste 1837 durch Ägypten, brachte unter anderem mehrere „echte“ Kanopen mit und auch diese zwei Scheinkanopen, von denen die Größere einen Menschkopf, die Kleinere einen Falkenkopf zeigt.

Tabourett mit Bein- und Perlmutteinlagen

Kleiner syro-persischer Tisch mit Bein- und Perlmutteinlagen „alla Certosina“, vermutlich von Fürst Pückler in Bethlehem erworben.

Perirrhanterion-Fragment

Das kleine Fragment von einem Perirrhanterion-Rand (Weihbecken) aus pentelischem Marmor ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Er weilte 1836 in Griechenland. Einige seiner Fundstücke beschreibt er in den "Griechischen Leiden" (S. 193). Das Fragment gehört nicht dazu und es ist nichts über seine Herkunft bekannt.

Uschebti aus Holz

Eine Statuette in Gestalt einer Mumie. Dem Verstorbenen wurde für jedes Lebensjahr eine dieser Figuren ins Grab gelegt. Sie hatten die Aufgabe, an seiner Stelle Arbeiten im Jenseits zu verrichten. In der altägyptischen Vorstellung vom Leben nach dem Tod wurde durch den Übergang des Toten ins Jenseits die Notwendigkeit einer Versorgung der menschlichen Grundbedürfnisse nicht aufgehoben. Tägliche Arbeiten waren also weiterhin zu erledigen. Um dies zu vermeiden, wurden den Verstorbenen sogenannte Uschebti mit ins Grab gegeben. Diese sollten an Stelle des Toten die harten Arbeiten übernehmen. Da es nicht unüblich war, dass zur Grabausstattung eines Toten mehrere, manchmal sogar Hunderte dieser Totenstatuetten gehörten, sind Uschebti eine der Objektgattungen, die in den archäologischen Befunden am häufigsten auftreten. Dieser Uschebti, den Fürst Pückler aus Ägypten mitbrachte, ist der einzige hölzerne in der überlieferten Sammlung. Die anderen fünf sind aus Fayence und rückseitig beschriftet.

Truhe mit Bein- und Perlmutteinlagen

Koffertruhe mit Bein- und Perlmutteinlagen „alla Certosina“, auf dem Deckel das Wappen des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Die Truhe gehört zu den insgesamt sieben Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Von diesen Holzarbeiten kann angenommen werden, dass sie vielleicht einst zu der „halben Wagenladung“ geschnitzter und verzierter Perlmuttarbeiten gehörten, die Pückler in Betlehem oder in Jerusalem erworben hatte. Allerdings kaufte er auch in Nordafrika schon derart verzierte Objekte, so im September 1835 in Tunis eine „Perlmutterkiste“. „Bethlehem ist größtentheils von Christen bewohnt, doch Christen und Türken widmen sich nur ein und derselben Industrie, der Anfertigung aller Arten von Arbeiten in Perlmutter, auf denen man Christliches und Türkisches oft wunderbar gemengt findet. Kleine zierliche Tische, Spiegelrahmen, Kisten jeder Größe, Schachspiele, Heiligenbilder, Schreibzeuge, Dosen, Rosenkränze, Badestelzen, wie sie in den türkischen Bädern gebräuchlich sind u. s. w. u. s. w. wurden mir sogleich in großer Auswahl nach dem Kloster gebracht, und auch eine halbe Wagenladung davon durch mich angekauft. Alles war reich verziert und geschnitzt, wenn auch nicht eben kunstreich, doch sehr artig gearbeitet, ja es konnte bewunderungswürdig genannt werden, wenn man den unvollständigen Unterricht dieser Leute, die Mangelhaftigkeit ihrer Werkzeuge und die unglaubliche Wohlfeilheit der Preise berücksichtigt.“ (Die Rückkehr, 2. Theil, S. 77f.)

Kruzifix

Drei Kruzifixe gehören zu den insgesamt sieben Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Von diesen Holzarbeiten kann angenommen werden, dass sie vielleicht einst zu der „halben Wagenladung“ geschnitzter und verzierter Perlmuttarbeiten gehörten, die Fürst Pückler Anfang 1838 in Betlehem oder in Jerusalem erworben hatte. „Bethlehem ist größtentheils von Christen bewohnt, doch Christen und Türken widmen sich nur ein und derselben Industrie, der Anfertigung aller Arten von Arbeiten in Perlmutter, auf denen man Christliches und Türkisches oft wunderbar gemengt findet. Kleine zierliche Tische, Spiegelrahmen, Kisten jeder Größe, Schachspiele, Heiligenbilder, Schreibzeuge, Dosen, Rosenkränze, Badestelzen, wie sie in den türkischen Bädern gebräuchlich sind u. s. w. u. s. w. wurden mir sogleich in großer Auswahl nach dem Kloster gebracht, und auch eine halbe Wagenladung davon durch mich angekauft. Alles war reich verziert und geschnitzt, wenn auch nicht eben kunstreich, doch sehr artig gearbeitet, ja es konnte bewunderungswürdig genannt werden, wenn man den unvollständigen Unterricht dieser Leute, die Mangelhaftigkeit ihrer Werkzeuge und die unglaubliche Wohlfeilheit der Preise berücksichtigt.“ (Die Rückkehr, 2. Theil, S. 77f.)

Kruzifix

Drei Kruzifixe gehören zu den insgesamt sieben Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Von diesen Holzarbeiten kann angenommen werden, dass sie vielleicht einst zu der „halben Wagenladung“ geschnitzter und verzierter Perlmuttarbeiten gehörten, die Fürst Pückler Anfang 1838 in Betlehem oder in Jerusalem erworben hatte. „Bethlehem ist größtentheils von Christen bewohnt, doch Christen und Türken widmen sich nur ein und derselben Industrie, der Anfertigung aller Arten von Arbeiten in Perlmutter, auf denen man Christliches und Türkisches oft wunderbar gemengt findet. Kleine zierliche Tische, Spiegelrahmen, Kisten jeder Größe, Schachspiele, Heiligenbilder, Schreibzeuge, Dosen, Rosenkränze, Badestelzen, wie sie in den türkischen Bädern gebräuchlich sind u. s. w. u. s. w. wurden mir sogleich in großer Auswahl nach dem Kloster gebracht, und auch eine halbe Wagenladung davon durch mich angekauft. Alles war reich verziert und geschnitzt, wenn auch nicht eben kunstreich, doch sehr artig gearbeitet, ja es konnte bewunderungswürdig genannt werden, wenn man den unvollständigen Unterricht dieser Leute, die Mangelhaftigkeit ihrer Werkzeuge und die unglaubliche Wohlfeilheit der Preise berücksichtigt.“ (Die Rückkehr, 2. Theil, S. 77f.)

Kruzifix

Drei Kruzifixe gehören zu den insgesamt sieben Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Von diesen Holzarbeiten kann angenommen werden, dass sie vielleicht einst zu der „halben Wagenladung“ geschnitzter und verzierter Perlmuttarbeiten gehörten, die Fürst Pückler Anfang 1838 in Betlehem oder in Jerusalem erworben hatte.

Bastteller und Haube

Das Objekt ist ein Reisesouvenir des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871), der 1837 in Ägypten und dem heutigen Sudan weilte. Im »abenteuerlichen Äthiopien« besuchte er »auf einer weiten, mit Buden bedeckten Ebene« einen orientalischen Markt (»Suk«) und »kaufte eine Menge Landeskuriositäten zu äußerst billigen Preisen als: Sandalen, Amuletts, Waffen, Weiberschmuck, herrlich gearbeitete Matten aus Stroh und buntem Leder, sehr zierlich geflochtenen Schüsseln, Körbe und Glocken aus gleichem Material, … Goldkörner, Muschelgeld und dergleichen mehr«. (aus: Aus Mehemed Alis Reich) Mehrere von den Schüsseln und Glocken aus geflochtenen Palmblättern sind heute noch im Schloss Branitz als Bestandteil der fürstlichen Sammlung überliefert.

Plateauschuhe (Kothurne)

Dieses Schuhpaar gehört zu den Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Vielleicht erwarb Fürst Pückler sie in Betlehem.

Ḥilya

Die Kalligraphie ist ein Geschenk Lady Stanhopes an Fürst Pückler. Die exzentrische Engländerin war eine berühmt-berüchtigte Figur, in Europa als „Königin der Wüste“ und „Mystery Lady of the Orient“ bekannt, die seit 1810 in einem verlassenen Bergkloster bei Joun (Daer-Dschuhn) nahe Sidon im Libanon lebte. Pückler war seit längerem fasziniert von ihrer Persönlichkeit. Er durfte sie Mitte April 1838 besuchen, blieb mehrere Tage und tauschte sich intensiv mit ihr aus (Die Rückkehr, Bd. II, S. 230-294). Der ihm von Stanhope übergebene Einblattholzschnitt diente als Wandschmuck. Die Ḥilya gibt eine Beschreibung der Gestalt des Propheten Mohammed, enthält Teile von bestimmten Koranversen und Abbildungen der Moschee mit dem Grab des Propheten und der Kaaba (im mittleren Feld ganz unten).

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