Hunderte Gefäße belegen ein reichhaltiges Spektrum an Trink-, Schenk- und Kochgeschirr. Zahlreiche Becher, Krüge und Kannen aus importiertem Steinzeug stehen für gehobene Tischkultur. Heimische Irdenware fand hingegen auch als Kochgeschirr Verwendung. Seltener in der Überlieferung, aber seinerzeit in weit größerer Zahl vorhanden waren Schalen und Becher aus Holz. Metallkessel hingen als beständige Kochgefäße über dem Feuer.
Objekte: Tongefäße, Grapen, Zapfhahn, Zinnkanne
Küche und Tafel
Trinkgefäß aus rotengobiertem Faststeinzeug (rotbraun) mit gemündeltem Rand (Kleeblatt) und schwach ausgeprägtem Wellenfuß. Der Henkel ist auf dem Umbruch aufgesetzt, der Gefäßkörper vollständig gerieft.
Der Rippenbecher gehört zu den wenigen Hohlgläsern, deren Form aus den Fragmenten rekonstruierbar ist. Er wurde aus farblosem Glas in die Form geblasen, der Boden hochgestochen und mit gekniffeltem Fußring versehen. Becher dieser Art gehörten zur gehobenen Tischkultur des Mittelalters.
Es fanden sich Fragmente mehrerer Nuppenbecher. Dieser aus fast farblosem Glas mit leicht grünlichblauem Stich, hochgestochenem Boden, diagonal gekerbtem Standfaden und runden Nuppen gehörte zur gehobenen Tischkultur des Mittelalters.
Das Bodenstück mit hochgestochenem Boden und hohlem Außenring gehörte zu einem Stangenglas. Solche Gläser waren hoch und schlank mit runder oder mehreckiger Randausprägung und häufig mit Fadenauflagen verziert. Im stark fragmentierten Fundmaterial sind sowohl runde als auch eckige Randscherben vertreten. Offenbar waren beide Typen in geringer Zahl vorhanden. Stangengläser weisen im Spätmittelalter auf eine gehobene Tischkultur hin.
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