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Historischer Lokschuppen Wittenberge Beiwagen

Beiwagen

Beiwagen 197 805-5

Der Wagen 197 805-5 wurde als leichter, vierachsiger Beiwagen für die dieselmechanischen Triebwagen der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft von der Firma WUMAG in Görlitz konstruiert und in Uerdingen gebaut. Erste Einsätze des zunächst als VB 147 027 bezeichneten Wagens erfolgten nach Abnahme vom Bahnbetriebswerk Seddin aus. Auch in den Jahren des Zweiten Weltkrieges sowie zu den Zeiten seines Einsatzes bei der Deutschen Reichsbahn (Ost) verblieb der Wagen fast durchweg in Berliner und Brandenburgischen Bahnbetriebswerken. So waren unter anderem Frankfurt (Oder) und Templin langjährige Einsatzorte. Einsätze auf der Insel Usedom sind allerdings auch fotografisch dokumentiert. Zum Ende seiner Betriebszeit fand sich der Wagen abgestellt im Bw Jerichow wieder. 1987 gelangte der Wagen in die Obhut der Arbeitsgemeinschaft 7/64 Salzwedel des Deutschen Modelleisenbahn Verbandes der DDR um später dann von den Dampflokfreunden Salzwedel übernommen zu werden.

Beiwagen 190 851-6

Das Fahrzeug wurde 1927 bei der Firma Wegmann als 2-achsiger Dieseltriebwagen „VT 804“ gebaut. Die damalige Deutsche Reichsbahn Gesellschaft hatte insgesamt vier Stück dieses Typs erworben, um damit einen wirtschaftlicheren Betrieb auf Nebenbahnen zu testen. Zwei Stück davon verblieben nach dem Krieg in der sowjetischen Besatzungszone. 1951 wurde der Motor unseres Fahrzeugs entfernt und die Deutsche Reichsbahn der DDR setzte ihn fortan als Beiwagen unter der Nummer VB 140 602 ein, unter anderem auf der Strecke Rövershagen – Graal-Müritz. 1960 bis 1975 kam er auf der Prignitzer Kreisringbahn zum Einsatz, bis diese stillgelegt wurde. 1977 übernahm die Rbd Berlin den Wagen und diente dort fortan als Personal- und Bauzugwagen. 1988 übergab man ihn an das Deutsche Technikmuseum Berlin, wo er im Depot für Kommunaltechnik an der Monumentenstraße abgestellt wurde. Dort war er ab und zu für die Öffentlichkeit zugänglich, zuletzt im September 2019.

Beiwagen 197 833-7

Die Neuhaldenslebener Eisenbahn- Gesellschaft (NhE) betrieb seit 1887 die Strecke vom heutigen Haldensleben nach Eilsleben, gelegen an der Strecke Magdeburg- Helmstedt. Anfang der dreißiger Jahre investierte die NhE verstärkt in die Erneuerung ihres Fahrzeugparks. Zur Rationalisierung des Personenverkehrs baute man in der eigenen Werkstatt 1932 einen Packwagen zu einem Schlepptriebwagen um. Dieser Schlepptriebwagen lief zusammen mit zwei Steuerwagen, die 1927 als Personenwagen in der Waggonbaufabrik Wismar entstanden und ebenfalls in eigener Werkstatt umgebaut wurden. Der somit aus dem mit T03 bezeichneten Schlepptriebwagen und den mit C 309 und C 310 bezeichneten Steuerwagen gebildete Zug erfreute sich beim Publikum großer Beliebtheit. Vier Jahre später, 1936, entstand in eigener Werkstatt aus einem von der WUMAG in Görlitz erworbenen, dort nicht mehr verwendeten vierachsigen Untergestells eines Triebwagens der vierachsige Steuerwagen C 111. Nach der Übernahme der NhE durch die Deutsche Reichsbahn am 01.04.1949 erhielt der Steuerwagen C 111 zunächst die Bezeichnung VS 145 502 und war bis zum 04.07.1956 im neugegründeten Bw Haldensleben stationiert. In das Jahr 1956 fällt auch die erste Erneuerung des Farbanstrichs. Weitere Stationen unseres Steuerwagens waren nach 1956 die Bahnbetriebswerke Aschersleben, Brandenburg-Altstadt, Jerichow und wiederum Brandenburg. 1961 wurde ihm im Raw Dessau ein drittes Spitzenlicht angebaut, 1962 erfolgte dann schließlich auch im Raw Dessau der Umbau unseres Steuerwagens in einen Beiwagen. Es wurden Schlusslaternenhalter und Alu-Gepäck- und Schirmraufen angebaut. Der Beiwagen lief nun mit der Bezeichnung VB 147 512 nacheinander in den Bahnbetriebswerken Jerichow, Brandenburg, Haldensleben, Blankenburg, Salzwedel, Stendal, Brandenburg, Haldensleben, Blankenburg, Stendal, Haldensleben und wieder Brandenburg, um dann seit Juni 1968 bis zu seiner Ausmusterung im Bw Jerichow stationiert gewesen zu sein. 1970 erhielt der Beiwagen im Rahmen der EDV-Umnummerierung die Bezeichnung 197 833-7. Ende 1971/Anfang 1972 erhielt der Beiwagen im Raw Schöneweide einen neuen Farbanstrich. Von Mai bis September 1974 weilte der Wagen wieder dort. Auf Grund einer Neuerervereinbarung wurden die Drehgestelle der preußischen Regelbauart durch S-Bahn Drehgestelle ersetzt sowie der Wagen in seinen letzten Zustand bis zur Ausmusterung umlackiert. Seine letzte Untersuchung erhielt unser Beiwagen am 08.08.1977 im Bw Jerichow. Später dann in Schönhausen/Elbe abgestellt, erfolgte am 02.05.1982 seine Überführungsfahrt nach Salzwedel, um in den Besitz der damaligen DMV Arbeitsgemeinschaft 7/64 überzugehen, aus dem 1990 die Draisinen- und Modellbahnfreunde Salzwedel hervorgingen.

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