Das vorliegende Objekt aus dem Altbestand des Museums Angermünde ist ein Fund aus der Zeit vor 1945 und stammt aus einer Privatsammlung. Die gezeigte Dechselklinge wurde quer in einen Holzschaft eingesetzt und als Kompositwerkzeug zur Holzbearbeitung genutzt (Hahn 1993, 234). Das gesamte Gerät ist flächig überschliffen worden und zeigt Ausbrüche am Nacken und in der Front. Die Beschädigungen der Schneide können vermutlich auf die Nutzung zurückzuführen sein.
In der Uckermark erscheinen Dechselklingen und Schuhleistenkeile vermutlich im Kontext der Linearbandkeramik oder der Rössener-Kultur. Sie stehen im frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) im Kontext der ersten sesshaften Bauern in der Region. Zudem illustrieren die Beile den oft weitreichenden, überregionalen Kontakt der jungsteinzeitlichen Menschen der Region, da der Rohstoff zum Teil aus dem tschechischen Raum importiert wurden (Wetzel).
Literatur
J. Hahn, Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten. Einführung in die Artefaktmorphologie (Tübingen 1993).
G. Wetzel, Linienbandkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/linienbandkeramik