Rundes Schälchen auf rundem Fuß mit eingezogenem Schaft aus farblosem Pressglas, die gesamte Wandung ist ornamental strukturiert, erkennbar sind die Ansätze eines abgebrochenen Henkels. Eine etwa 1,7 cm breite herausgebrochene Scherbe am Mündungsrand wurde geklebt. Am Boden steht die Inventarnummer auf einer vergilbten Lackschicht.
Der maschinell gepresste Dekor imitiert den aufwendigen Brillantschliff nach englischer Art, der vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts für Bleikristallgefäße – insbesondere auch aus Böhmen – in Mode kam. Das Schälchen, das vermutlich ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts datiert, gehört zum Altbestand (vor 1945). [Verena Wasmuth]