Die Traueranzeige stammt aus dem Privatbesitz der Familie Vogel, die bereits 1695 als Besitzerin der Wassermühle in Beelitz erwähnt wird. Es handelt sich dabei um eine ausgeschnittene Zeitungsanzeige, die zusammen mit einem Gedicht unter Glas eingerahmt wurde.
Emilie Röhrborn wurde am 13. Dezember 1855 in Leest bei Potsdam als Auguste Emilie Fischer geboren. Sie war die Ehefrau des Mühlenbesitzers August Tobias Vogel. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Wilhelm Adolf Ernst Vogel, geboren am 10. April 1883 und Wilhelm Karl Paul Vogel, geboren am 30. Oktober 1884.
Als ihr Ehemann, knapp vierzigjährig, im April 1890 verstorben war, blieb Emilie alleine mit zwei minderjährigen Kindern als Verwalterin der Wassermühle und des Grundbesitzes.
Im Jahr 1891 heiratete sie den aus Bardenitz stammenden Müller Otto Röhrborn, mit dem sie später zwei Kinder – Otto und Margarethe – hatte. In dieser Zeit musste Emilie Teile des Besitzes veräußern. Grund dafür waren die hohen Anwaltskosten in Verbindung mit den Auseinandersetzungen mit dem Nutheschauverband, dem 1883 gegründeten Kontrollorgan zur Unterhaltung und Sicherstellung des geregelten Grundwasserabflusses im Zuflussgebiet der Nuthe.
1901 ließ sie sich von ihrem zweiten Ehemann scheiden. Im Jahr 1921 übernahm der Sohn Ernst Vogel den Betrieb der Wassermühle und Emilie lebte als Altsitzerin bis zu ihrem Tod am 31. Januar 1936 mit seiner Familie zusammen.
Vorderseite: Traueranzeige „Emilie Röhrborn“, gerahmt
Rückseite: gedrucktes Gedicht mit Foto / Autor unbekannt