Kleine, bauchige Rundflasche aus grünem Glas mit Luftblaseneinschlüssen, angedrückte, flache Fußscheibe mit Abriss, schlanker, zylindrischer Hals. Die Mündung ist nahezu umlaufend flach abgebrochen, Korrosionsspuren und Ablagerungen auf der gesamten Oberfläche.
Dieser Formtyp fand als Arzneiflasche Verwendung und wird auch als "Nönnchen" bezeichnet (Franze, Nönnchen und Blätterlein, 2018; Ders., Blätterlein, 2007, S. 32f.). Das Fläschchen wurde bei den Ausschachtungen zwischen Novalisstraße und Am Kanal in der Potsdamer Innenstadt im Oktober 1959 gefunden. Diese kleine Straße nahe der heutigen Joliot-Curie-Straße verschwand beim Bau des ab 1964 angelegten neuen Wohnviertels "Zentrum Süd". Es könnte sich um ein regionales Erzeugnis aus dem 18. Jahrhundert handeln. In Brandenburg stellten damals die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Arzneiflaschen in größerem Umfang her (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). [Verena Wasmuth]
