Frühlingslandschaft mit den typischen Elementen des Spreewaldes, einem baumbestandenen Flussarm oder Kanal, Kähnen, einem Heuschober und einem eingeschossigen Wohnhaus mit Schilfdeckung und Holzverbretterung am Giebel. Der Frühling mit der nur wenige Wochen währenden Obstbaumblüte gehört zu den besonders beliebten Motiven der Künstlerin, obwohl Obstbäume nicht zu den Hauptanbaukulturen des Spreewaldes zählen.
Es ist vielleicht nur auf den ersten Blick erstaunlich, dass die Spreewaldmalerei und -zeichnung von Marie Elisabeth Moritz den eigentlichen Sommer meidet, sondern den drei anderen Jahreszeiten viel größeren Raum gibt. Ein Blick in die Überlieferung ihrer Gemälde im Kunsthandel bestätigt diesen Eindruck. Im Sommer ist der Spreewald voller Mücken, es ist drückend und eine Ausfahrt auf den Kanälen wird zur Strapaze, was Marie Elisabeth Moritz, die aus Lübben stammte, natürlich wusste. Außerdem steht das Licht hoch, ist sein Blauanteil nicht eigentlich malerisch.
Ankauf 1998 für das Museum Schloss Lübben.
Bez. li. u. mit schwarzer Kreide "MM[ligiert]oritz-Lübben."
Die Nadelspuren auf dem Blatt sind Zeugnis einer früheren Aufhängung mit Reißnägeln an der Wand.