Porträt König Friedrich Wilhelms I. in der Offiziersuniform des Königlichen Regiments Nr. 6 (Lange Kerls) in einem Zeltlager unweit eines befestigten Gebäudes. Ein dunkler, wolkenverhangener Himmel verleiht der Szene eine Dramatik, die in Kontrast zur entspannten, selbstbewussten Pose des Monarchen steht. Als Auftraggeber der ersten und zweiten barocken Stadterweiterung Potsdams verdankt die Altstadt dem Monarchen ihre grundsätzliche Anlage, die noch heute zu erkennen ist. Bis zur Charlottenstraße ließ Friedrich Wilhelm I. zunächst Wohnhäuser errichten - der sumpfige Grund am heutigen Platz der Einheit stellte eine besondere Herausforderung dar -, später ging es weiter über das Holländische Viertel bis zum Jägertor. Der zügig erfolgte Stadtausbau diente in erster Linie der Ansiedlung militärischer Truppen. In den neu errichteten Typenhäusern für die Zivilbevölkerung ließ der König im Parterre Soldaten einquartieren. Keine einfache Wohnsituation, die zu vielen Beschwerden führte.
Die Provenienz des Gemäldes ist unbekannt. Die erste überlieferte Inventarnummer stammt aus dem Jahr 1953. Seitdem wurde das Porträt nahezu lückenlos in den Ständigen Ausstellungen zur Stadtgeschichte gezeigt. Aktuell ist es in der Ausstellung "Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte" im Bereich "Einquartieren und Paradieren" neben dem Dreiviertelporträt eines "Langen Kerls" aus dem Deutschen Historischen Museum Berlin und Spolien der Garnisonkirche Potsdam zu sehen.