„Sammlung von Denkmalen und Verzierungen der Baukunst in Rom“, 1826, Heft 3, Tafel 3. Unten rechts signiert mit „I.Th. G.G.“
Im dritten Heft ihrer Kupferstichreihe veröffentlichten Gutensohn und Thürmer diese Tafel mit Ansichten von Architekturelementen des Palazzo Altieri. Das noch heute bestehende Gebäude entstand im 17. Jahrhundert aus der Zusammenfassung mehrerer, der einflussreichen Familie Altieri gehörender Häuser und wurde ab 1670 auf Veranlassung von Papst Clemens X. (Lorenzo Altieri) nochmals erweitert.
Das Treppenhaus des Palazzo Altieri, das zu den aufwändigsten seiner Zeit zählte, lieferte die Vorlage für die Darstellung auf dem vorliegenden Blatt. Die Farbenpracht seiner Gewölbedekorationen beschreiben die beiden Architekten in der Ausgabe von 1832. Sie waren sich darüber klar, dass ihre Umrisszeichnungen die Wirkung der von ihnen ausgewählten architektonischen Schmuckelemente nur zum Teil wiedergeben konnten. Als Begründung erklärten sie, dass ihr Werk vorrangig für Künstler gedacht sei und sie die farbliche Ausgestaltung so genau erklären wollten, „daß Jemand im Stande wäre, sein weißes Exemplar ungefähr nach unsern Worten zu colorieren“ (Gutensohn und Thürmer 1832). | Wolfgang Rose