Aus Stolpe, Gem. Angermünde liegt der Rohling eines durchbohrten Schuhleistenkeils vor. Das Stück ist in einem frühen Stadium verworfen worden und zeigt weder den Beginn einer Bohrung für das Schaftloch, noch wurde der Schliff zu Ende geführt. Jedoch wurde bereits die Form des Nackens angelegt, die eine lose typologische Ansprache ermöglicht.
Durchbohrte Schuhleistenkeile erscheinen in Nordeuropa sowohl im Kontext später Jäger- und Sammler-Gruppen im ausgehenden Mesolithikum (Mittelsteinzeit) wie auch der ersten sesshaften Bauern der Linearbandkeramik oder der Rössener-Kultur. In West- und Süddeutschland sind sie ein klassisches Merkmal des frühen Neolithikums (Jungsteinzeit).
Literatur
G. Wetzel, Linienbandkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/linienbandkeramik
G. Wetzel, Rössener Kultur
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/roessener-kultur