Schaftform; Cul-de-lampe aus schüsselförmiger Halbkugel, geziert mit Wülsten aus Voluten und Rocaillerippen, darauf Metallscheibe, in der die 12 aufgesetzten Kerzenarme – bestehend aus je 2 c-förmigen langgestreckten Blattschwüngen – montiert sind; Tropfteller aus sternförmig angeordneten Akanthusblättern; Tüllen ebenfalls aus Akanthusblättern, oben glockenförmig nach außen gebogen; oberer Teil des Schaftes beginnt mit Einschnürung, belegt mit Akanthusblättern, darüber mit Wülsten belegte Verdickung; der obere lyraförmige Teil des Schaftes ist 3-seitig mit Voluten am unteren Teil, umrankt von Blüten und Blättern, an den 3 Seiten mit Spiegelglas hinterlegt; Bekrönung aus einem Kranz hängender Schilfblätter; Bas-de-lustre als Spitze in Form eines Zapfens.
Es ist anzunehmen, dass das gestalterische Vorbild für diesen Kronleuchter unter den Kronleuchtern des französischen Bildhauers und Bronzekünstlers Jacques Caffiéri (1714-1774) zu suchen ist oder von seinen Entwürfen inspiriert wurde. Die noch klassisch-barocke Symmetrie wird bereits von Elementen des Rokoko, wie beispielsweise den naturalistisch gestalteten Leuchterarmen, unterbrochen. Margarete Kühn vermutet als Entwerfer Johann August Nahl, wofür es keine Beweise gibt. Da sich dieser Kronleuchter auch in den Händen der Fa. G. M. Matthias befunden hat, ist davon auszugehen, dass große – nicht dokumentierte – Veränderungen stattgefunden haben, die selbst mittels naturwissenschaftlicher Untersuchungen keine genaue Datierung zulassen. Der Kronleuchter befindet sich jetzt im Schloss Charlottenburg, Japanische Kammer der Königin Elisabeth Christine, R. 313.
Käthe Klappenbach