Das 1831 geschaffene Gemälde Eduard Gaertners zeigt den "Eosanderhof" des Berliner Schlosses an einem sonnigen Sommermorgen. Im Schlosshof herrscht ein gemächliches Treiben: Wachsoldaten gehen ihrem Dienst nach, während Waren angeliefert werden und Bürger über den Hof spazieren. Von einem erhöhten Standpunkt im nördlich gelegenen Lustgartenflügel des Berliner Schlosses aus wandert der Blick der Betrachter:innen über den Schlosshof in Richtung des Schlossplatzflügels.
Rechts erkennt man das im frühen 18. Jahrhundert geschaffene und später nach seinem Architekten benannte "Eosanderportal", noch ohne die markante Kuppel. Diese wurde erst ab 1845 nach Plänen des Architekten Friedrich August Stüler erbaut und prägte seitdem maßgeblich das Erscheinungsbild des Schlosses. Auf der linken Seite des Bildes ist der im 16. Jahrhundert geschaffenen Querriegel des Lynarschen Baus erkennbar, an den sich seit 1685 nördlich der Alabastersaal des "Großen" Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, anschloss. König Friedrich Wilhelm III. erwarb das Gemälde im Januar 1832 als Pendant zu dem bereits 1830 erworbenen "Schlüterhof" Eduard Gaertners (GZK I 4380) und übernahm beide Gemälde in die Ausstattung des Stadtschlosses Potsdam. Heute werden sie im Schloss Charlottenburg gezeigt.
Dr. Alexandra Nina Bauer (2022)