Albert Manthe im hellen Freizeitanzug mit Hut, steht zusammen mit vier Männern und einem Kind vor zwei erlegten Robben und und zwei Enten. Im Hintergund ein Hafen mit Fischerbooten. Alle Männer tragen Gewehre, einer eine Harpune. Auf der Rückseite handschriftlich mit Tinte: " Zum Andenken an meine Seehundjagd in Büsum d. 21.7.1900 Albert Manthe."
Mit dem Beginn des Nordseetourismus entwickelte sich die Jagd auf Seehunde zum Vergnügen und Sport. Der Sammler und Publizist Alfred Schmidt berichtet in seiner Publikation über Seehunde an den Küstengewässern der Nord-und Ostsee, dass die Seehundpirsch in Jägerkreisen als eine besonders exotische Form galt, sein sportliches Hobby zu betreiben. So heißt es in einem Bericht aus seiner Sammlung: “Als eifriger Jagdliebhaber wünschte auch ich nichts sehnlicher, als eines der fremdartigen Seeungeheuer zu erledigen, um das Fell als Trophäe mit heimzubringen und dann meine Großthaten den staunenden Jagdfreunden im heimathlichen Gebirge haarklein zu berichten, die ja zumeist nur ein Stückchen Seehundsfell auf die Schulränzchen ihrer Kinder gesehen hatten.” Die Seehundjagd unterlag viele Jahrhunderte nicht dem Jagdrecht, sondern galt als freier Tierfang. Erst 1973 ist diese Jagd in Niedersachsen endgültig eingestellt worden. [ Katrin Harth ]