Die Kardiermaschine, auch Krempel genannt, dient in der Tuchfabrik der Auflockerung, Reinigung und gleichmäßigen Ausrichtung der Fasern. Die gewaschene sowie ggf. in der Färberei und im Mischwolf behandelte Wolle wird hier durch eine Serie ineinander greifender Walzen mit Drahtbürsten bewegt und gekrempelt, bis ein dünnes Wollflor entsteht. Dieses wird geteilt und gelangt als Vorgarn in die Spinnerei. Die augestellte Maschine verfügt über einen angelegten Füllkasten, in welchen die Wolle zur Verarbeitung eingeschüttet wird.
Kardiermaschinen waren in der Tuchfabrik im Krempelsaal aufgestellt, in der Regel standen als Krempelsatz mehrere solcher Maschinen hintereinander und mit einem automatischen Fördersystem verbunden. Der Antrieb erfolgte über ein deckenmontiertes Transmissionssystem mit Riemen, welches seine Energie aus der zentralen Dampfmaschine der Fabrik bezog.