Das Bruchstück einer Sichel aus Dobberzin, Gem. Angermünde, Fdpl. 23 zeigt eine weißliche Verfärbung und Craquelierung, die auf einen intensiven Brand des Objekts zurückzuführen ist. Ursprünglich handelte es sich um ein flächig retuschiertes Werkzeug zum Schneiden verschiedener Gräser. Anders als frühere Sicheln im beginnenden Neolithikum (Jungsteinzeit), wurde dieses Gerät nicht in eine hölzerne Schäftung eingesetzt (einzelne Klingen in einer Holzfassung), sondern ist als Sichel konzipiert. Diese Form der Sichel kann mit dem entwickelten Neolithikum und so mit den frühen Bauern in der Region Uckermark in Verbindung gebracht werden. Schneidwerkzeuge dieser Art wurden allerdings auch noch in der Frühbronzezeit eigesetzt und erst langsam durch den neuen Werkstoff Bronze verdrängt (Hahn 1993, 222 ff.).
Literatur
J. Hahn, Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten. Einführung in die Artefaktmorphologie (Tübingen 1993).