Petroleumleuchte mit Keramik-/Porzellanfuß. Schlichte neoklassizistische Dekoration durch Malerei, Henkel und Vasenform.
Leuchte offenbar ohne Katalogüberlieferung bei Wild & Wessel.
Die Leuchte wird gezeigt in der Glashütter Sonderausstellung "Petroleum!" in 2024
Gruppentext (Entwurf9 Keramische Leuchten
Porzellan und Majolika als Materialien für die Körper der Petroleumlampen
gewannen in den 1880er Jahren an Bedeutung. Wild und Wessel geben auch
chinesische und japanische Hersteller an. Unter den deutschen Produzenten
hatten die Porzellanmanufakturen in Berlin (KPM) und Meißen eine große Bedeutung.
Die Porzellanhersteller lieferten nicht nur die Armaturen, sondern wirkten auch an deren Gestaltung mit. So war Professor P. Schley, Bildhauer und Vorsteher der plastischen Abteilung der Königlichen Porzellanmanufaktur in Berlin, für Wild und Wessel tätig (Modell Nr. 1453).
Alle Leuchten Wild & Wessel, Keramik:
Oben, von links: Nr. 416 und “braun”, 1880-1890???
Mitte, von links: Nr. 31 und 2270, 1880-1894???
Unten, von links: Nr. 2605, 2605, 1880-1894???
Hinweis-Klimabilanz: Ein Beispiel dafür ist eine Petroleumleuchte. Lampenschirm, Zylinder und Tank aus Glas verursachten in der Herstellung etwa 270 Gramm CO2. Geht man von einer 40jährigen aktiven Nutzung der Lampe aus, mag in dieser Zeit 5310 kg klimaschädliches Gas in die Atmosphäre durch den Brennerbetrieb gelangt sein.
Zweifellos sind solche Werte schwer zu ermitteln. In der Festschrift „50 Jahre Wild und Wessel“, 1893, gibt die berühmte Berliner Lampenfabrik den stündlichen Petroleumverbrauch beim Betrieb mit den „Kosmosbrenner“ an mit 44 Gramm (1g=0,8ml; 44g=35,2ml). Der „Lebensdauer-Wert“ geht von 56.960 Stunden aus.