Der am 1. August 1913 von der Stadt Potsdam öffentlich ausgeschriebene Wettbewerb für ein neues Rathaus, in dessen Jury als prominenteste Vertreter der Mitbegründer des Deutschen Werkbundes Peter Behrens (1868 – 1940) und der Dresdner Stadtbaurat Hans Erlwein (1872 – 1914) saßen, zählte 151 Teilnehmer, darunter auch Reinhold Mohr. Dessen Beitrag unter dem Motto „Alt und Neu“ sollte allerdings schon beim zweiten Rundgang ausscheiden. Weder seine bis dahin geleistete Arbeit am Rathausprojekt noch seine Ort- und Verwaltungskenntnisse konnten ihm einen Vorteil verschaffen. Mehr noch als die Grundrisse (vgl. AT-2015-175) zeigen die Fassaden ein zwar malerisch gemeintes, aber letztlich uneinheitliches Bild. Dies erstaunt etwas, da Mohr in seinem Erstentwurf von 1912 noch sichtlich um Ruhe und Geschlossenheit bei der Verbindung von Alt- und Neubauten bemüht war. Besonders problematisch erscheint vor allem die Ecke zur Brauerstraße mit dem Polygon-Erker und dem Übergang zum Palast Barberini. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: Wettbewerb: Rathaus. Potsdam.; o.r.: Motto:; m.: Ansicht Am Alten Markt.; u.l.: Ansicht nach der Brauerstrasse.; u.m.: M 1:200.: Ansicht am Blücherplatz.