Diese Illustration auf dem Bucheinband eines 1903 erschienenen Jüterbog-Führers bietet eine neue Facette in der Tätigkeit von Paula Kleinecke. Dargestellt ist eine fiktive Ansicht von Jüterbogs wichtigsten Gebäuden, der Nikolaikirche von Südosten, den Dammtortürmen von Südwesten und dem Rathaus. Im Jugendstil-Dekor oben links und rechts die Silhouetten von Zinnaer Torturm und Eierturm (Neumarkter Tor).
Aus: Albert Hamann: Führer durch die Stadt Jüterbog. Berlin 1903. Herausgegeben im Berliner Verlag Heinicke, dessen Tätigkeit in Berlin seit 1858 nachzuweisen ist. Auf Seite 61 des Buches findet sich außerdem die Reproduktion einer Zeichnung der Mönchenkirche von Jüterbog als Reproduktion.
Eine künstlerische Ausbildung Paula Kleineckes macht auch diese Buchillustration wahrscheinlich. Sie wäre dann am ehesten in Berlin zu suchen, denn die Familie Kleinecke hatte Beziehungen nach Berlin, worauf auch hier der Verlagsort weist. Vor allem sind hier die verwandtschaftlichen Beziehungen durch die erste Ehe des Vaters zu erwähnen, der verheiratet war mit Pauline Kleinecke, geb. Kleinecke (geb. in Berlin, gest. 1860 in Jüterbog). Aus dieser ersten Ehe ging übrigens mit Georg Kleinecke (1852-1900) ein seinerzeit bekannter Schauspieler und vielgelesener Dichter hervor. Ein weiteres Indiz für Beziehungen nach Berlin sind vier Porträtgemälde, die in Berlin von einem unbekannten Maler gefertigt wurden. Sie zeigen einerseits den Vater der Künstlerin, Christian Friedrich Kleinecke (1816-1892), und seine erste Frau (um 1840), außerdem den Großvater und die Großmutter der Künstlerin - Johann Friedrich Schulz (1809-1886) und seine Frau (um 1850). Vgl. hierzu auch das Gemälde von Paula Kleinecke mit einer Innenansicht eines elterlichen Wohnraumes. [Link] Die Meinung, dass Paula Kleinecke Jüterbog nicht verlassen habe, mag also für ihre zweite Lebenshälfte gelten, nicht jedoch für ihre erste, die etwa mit dem Ersten Weltkrieg geendet haben dürfte.
Bezeichnet re. u. "Kleinecke".