Sanduhrförmige Flasche aus dickwandigem Waldglas mit einigen größeren Luftblaseneinschlüssen, hochgestochener Boden mit Abrissnarbe, Mündungsrand abgeflacht, verwärmt und mit umgelegtem Glasfaden. Auf der Schulter befindet sich ein gestempelter Glasposten: " 1 [Adler] Q/ GLOBSOW / No. 1", Innenkreis aus Punkten.
Flaschen mit dieser Formgebung wurden von zahlreichen brandenburgischen Glashütten im 18. und 19. Jahrhundert produziert. Eine Zuordnung und Datierung ermöglicht erst die Glasmarke, in diesem Fall aus der Neuglobsower Glashütte. Sie ist im Standardwerk zum Thema dokumentiert und datiert vermutlich in die Jahre nach 1820 (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, Serie 29.1, S. 49).
Die Quartbouteille wurde 2018 eingemauert in einem Haus gegenüber des Rathauses von Brandenburg an der Havel bei Sanierungsarbeiten entdeckt und dem Glasmacherhaus Neuglobsow geschenkt. Die Finder berichteten, dass die Flasche noch verkorkt und gefüllt gewesen sei. Allerdings habe jemand den Inhalt probieren wollen – angeblich sei Wein darin gewesen; sicherlich handelte es sich um vergorenes Bier. Der ehemalige Füllstand ist noch auf der Innenwandung erkennbar, der Originalkorken fehlt. Dies wäre die erste intakt erhaltene Flasche dieses Typs gewesen.
Auch in Perleberg wurden zwei im Grundstein eingemauerte preußische Bouteillen in den Fundamenten eines Gebäudes von etwa 1715 geborgen (Inv. Nr. 2659a V/B/10 und 2659b V/B/11). Ob diese ebenfalls gefüllt waren, ist nicht überliefert. Immerhin legen diese beiden Funde nahe, dass das Einmauern von Quartbouteillen bei der Grundsteinlegung in der Mark Brandenburg durchaus über einen längeren Zeitraum Usus war und Tradition hatte. [Verena Wasmuth]