Die Radierung trägt die zweisprachige Bildunterschrift „Das Königliche Landhaus auf der Pfaueninsel bei Potsdam/La maison de Campagne du Roi a l’île des Paons pres de Potsdam“. Das bescheiden als „Landhaus“ bezeichnete Schloss ließ König Friedrich Wilhelm II. in einer Blickachse zum Neuen Garten in Potsdam errichten. Die Pfaueninsel war für den König ein privater Rückzugsort. Hier hatte er in seiner Jugend die ersten schönen Stunden mit seiner Geliebten Wilhelmine Encke (1753–1820), der späteren Gräfin Lichtenau, verbracht. Nach der Errichtung des Marmorpalais im Neuen Garten in den Jahren 1787–1793 ließ Friedrich Wilhelm II. bis 1795 ein strahlend weiß getünchtes neogotisches Schlösschen auf der Insel in der Havel errichten, das ein beliebtes Motiv in der Druckgrafik wurde. Dieses Blatt aus der Grafikfolge „ Ansichten von Berlin, Potsdam, Charlottenburg, Parez und der Pfaueninsel“, 1823 bei Ludwig Wilhelm Wittich (1773–1832) in Berlin erschienen, wurde 1828 in der bei Julius Kuhr in Berlin herausgegebenen Serie „Berlin und Potsdam. Ansichten [von] Berlin, Charlottenburg und Potsdam erneut publiziert (vgl. Inv.-Nr. 81-498-K2). [Uta Kaiser]