Der staatliche Pokal ist mundgeblasen. Die Details von Schliff, Schnitt und Vergoldung an Fuß, Nodi, Kuppaboden und Bord machen eine Zuordnung zur Zechliner Glashütte plausibel. Hieraus ergibt sich eine Datierung "nach 1737", dem Gründungsjahr der Zechliner Hütte nach der Aufgabe der Potsdamer Glashütten. Der Schnitt (Diamantriss) bildet ein Wappen mit einem Weinstock und Helmzier ab. Links und rechts des Wappens findet sich das Namenskürzel v.K. Am Lippenrand ist eine feine Kugelbordüre eingeschliffen. Besonders die Kuppa weist eine fortgeschrittene Glaskrankheit auf, d.h. das Glas ist milchig geworden (Ionenaustausch auf der Oberfläche). Diese Glasschäden können auch schon durch den Gebrauch entstanden sein, weil das Glas wenig stabil gegen Flüssigkeit zu sein scheint. Die Glaskrankheit ist mutmaßlich auf einen im 18. Jahrhundert verbreitet hohen Pottaschegehalt. Es ist nicht auszuschließen, dass das Stück ursprünglich einen Deckel hatte. Das Wissen um die Herstellung von "Pottaschegläsern", ist Teil des Immateriellen Kulturerbes der manuellen Glasfertigung, das in Deutschland im Jahr 2015 gelistet wurde. Auch die Baruther Glashütte fertigte bis ca. 1850 "Pottaschegläser", die potentiell "glaskrank" wurden.