Produktpiraterie „Made in Falkensee“
1986 In der DDR waren auch kleinere Betriebe ständig angehalten, sogenannte Konsumgüter zu produzieren und damit die Versorgung der Bevölkerung mit den, wie es hieß, „tausend kleinen Dingen“ sicherzustellen. Die Blumengießkanne stellten Mitarbeiter im VEB Plastverarbeitung Falkensee im Spritzgießverfahren nach einem westlichen Modell her. Als Grundlage diente das Design einer Gießkanne der Firma Emsa aus Emsdetten. Das Westprodukt wurde im VEB Betrieb in Einzelteile zerlegt und man probierte viele Arbeitsschritte bis zur fertigen Form aus. Als Produkt entstand ein kaum vom Original zu unterscheidendes Plagiat, das Mitte der 1980er Jahre in den örtlichen Einzelhandel gelangte. Noch heute soll es Falkenseerinnen und Fal-kenseer geben, die die kleinen Kannen für ihre gute Handhabung und Funktionalität schätzen. Im Museum Falkensee sind die echte Emsa-Kanne und der optische Zwilling „Made in Falkensee“ in der Dauerausstellung zu besichtigen.