Die vorliegende Lithographie stammt aus einer Blattfolge von mindestens fünf Blättern, die 1828 im Berliner Verlag C. G. Lüderitz herausgegeben wurde. Bei der Beschriftung dieses Blattes kam es zu einem Fehler, denn gezeigt wird die Klosterkirche von Nordosten und nicht, wie hier angegeben „von der Nordwestseite“. Vermutlich geht diese Ansicht wie jene, die tatsächlich die Kirche von der Nordwestseite her zeigt (vgl. Inv.-Nr. V 6457 K2), auf eine Zeichnung des Architekten Johann Heinrich Strack zurück, bei der es sich wiederum um eine Kopie nach einem Original von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) handelt. Letzterer hatte als Mitglied der Oberbaudeputation in Berlin seit 1810 u.a. die Aufgabe, sich mit dem Erhalt öffentlicher Bau- und Kunstdenkmäler zu befassen. So kam er 1816/17 auch nach Chorin und schuf neben einem Gutachten insgesamt 11 Zeichnungen der in einem bedauerlichen Zustand befindlichen Klosterruine. Die terrassenartige Substruktion ist eine Zutat des Lithographen. [Thomas Sander]