Friedrich Gottlieb Berger geboren 1713 in Charlottenburg bei Berlin und gestorben nach 1797, erlernte sein Handwerk als Kupferstecher und Radierer bei Johann Georg Wolfgang (1662-1744) in Berlin. G. K. Nagler (1801-1866) bezeichnet ihn in seinem Künstlerlexikon als „mittelmäßigen Kupferstecher“; Chr. A. Nilson rühmt ihn hingegen in seiner Abhandlung „Über deutsche Kunst“ wegen seiner „Plane und Landkarten“. Zu Bergers bekanntesten Arbeiten zählt der Kupferstich des 1748 erstmals verlegten, sogenannten Schmettau-Plans von Berlin. Die Titelvignette ist allerdings von Georg Friedrich Schmidt (1712-1775), Lehrer des Kupferstechers Daniel Berger (1744-1824), dem Sohn Friedrich Gottlieb Bergers. Der hier vorliegende Grundriss Brandenburgs zeigt das durch Havelnebenarme, Verteidigungs- und Mühlgräben deltaartig strukturierte Stadtgebiet mit der Altstadt im Norden, der Neustadt im Süden und der Dominsel im Osten. In der linken oberen Ecke ist deutlich der Marienberg zu erkennen. Während Alt- und Neustadt auf königliche Weisung 1715 zusammengelegt wurden, verlor die Dominsel erst 1929 ihre Selbstständigkeit. Unter dem Plan sind Alt- und Neustadt von Osten in topographisch wie perspektivisch wenig überzeugender Weise dargestellt. [Thomas Sander]
Legende: Grundriss der Stadt Brandenburg, A-C; Prospect von Brandenburg, 1-6; o.r.: Tab.III.; u.r.: Berger sculpsit; u.m.: J.C.F. Keferstein del. Brandenburg. 1775