Der Architekt Pierre de Gayette (1688–1747) errichtete im Auftrag Friedrich Wilhelms I. eines der drei Kirchengebäude Potsdams, deren Türmen die Stadt ihren berühmten „Drei-Kirchen-Blick“ zu verdanken hatte. Das Kirchenschiff wurde 1726 geweiht, 1728 der durch Johann Friedrich Grael (1707–1740) entworfene Turm vollendet. Friedrich Wilhelm IV., der während seiner Regierungszeit knapp 300 Gotteshäuser errichten ließ, trug sich in den 1850er Jahren mit dem Gedanken eines Umbaus nicht nur der Nikolaikirche, der mit dem Aufsatz der Kuppel auf den Schinkelschen flachgedeckten Bau auch durchgeführt wurde, sondern auch von Garnison- und Heiligengeistkirche. Er führte selbst Zeichnungen aus und beauftragte Ludwig Persius (1803–1845) und Friedrich August Stüler (1800–1865) mit Entwürfen. Stülers hier gezeigter Entwurf – der einzige signierte – zeigt das um ein Geschoss erhöhte Langhaus, den mit einer achteckigen Kuppel versehenen, ebenfalls erhöhten Turm, sowie eine massive Vierungskuppel über einem bislang nicht vorhandenen Querhaus mit abschließendem Chor. 1856 wurden die Pläne des Umbaus aus Kostengründen aufgegeben. [Uta Kaiser]