Es gibt Karten, die ersetzen ganze Geschichtsbücher und die hier vorliegende ist eine solche. Dargestellt sind die Verhältnisse im 12. Jahrhundert, die für die folgende Entwicklung der deutschen Kolonisation des vormals slawischen Gebietes prägend wurde. Die Akteure sind Albrecht der Bär (um 1100-1170), Wichmann von Magdeburg (vor 1116-1192) und die Markgrafen von Meißen, die 1136 erstmals auch Herren der Niederlausitz wurden. Mit dem genannten Jahr 1134 wird an die Belehnung des Askaniers mit der Nordmark erinnert. Mit 1170 an die Gründung des Klosters Zinna durch Wichmann, der damit seinen Einfluss markierte.
Prieros liegt also im Gebiet mehrerer Einflusssphären und gehörte nie zur Mark Brandenburg, weil es eben nie zum Teltow gehörte. Es war eine Gründung des Markgrafen von Meißen und wurde als Rundlingsdorf hier vor dem wichtigen Übergang über die Dahme wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet.
Die Darstellung hebt schematisch die damals wichtigen Orte hervor, etwa Saarmund, Köpenick, Storkow, auch Berlin und Cölln. Die Flusstäler sind grau hervorgehoben und deutlich wird, wie Flüsse Grenzen bildeten. Kathrin Dreyer (re. u. bezeichnet) hat diese Karte gemalt, die wohl für die Eröffnung des Museums oder bald darauf entstand.