Cottbus besitzt mit 211 Arbeiten den größten Sammlungsbestand an Werken des deutschen Malers Hugo Paul Harrer, der viele Jahre in Italien verbrachte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war er ein wichtiger Vertreter der Architektur- und Landschaftsmalerei und auf vielen deutschen Kunstausstellungen vertreten. Zusammen auf einem großformatigen Blatt finden sich diese beiden in Italien entstandenen Zeichnungen "Vesuv" und "Felsenküste".
1875 schuf Harrer ein Ölgemälde mit dem Titel "Der Vesuv" (vgl. SFPM-CBS/9), das manchem Zeitgenossen als das schönste seiner Werke galt. Harrer reiste gemeinsam mit dem Maler Norbert Schrödl von Rom aus nach Neapel. Sie besichtigten den Vesuv und die Ausgrabungsstätten der Stadt Pompeji. Schrödl schrieb später: "Der Eindruck war so gewaltig, daß er mir fürs Leben geblieben ist. Auch finde ich keine Worte, das eigenartige Gefühl zu beschreiben, das ich beim Durchwandern dieser alten, verfallenen Kulturstadt empfand. Wir trieben uns von morgens bis abends darin herum, machten viele Studien und kopierten mehrere Wandmalereien" (zit. nach Katschmanowski, S. 134-135).