In der vom Beamtenwohnungsverein (heute WBG 1903) geplanten Siedlung an der Alten Zauche (heute „Am Brunnen“ in der Heinrich-Mann-Allee) waren nach den Prinzipien der Gartenstadtbewegung von Anfang an platzartige Erweiterungen vorgesehen. Schon in seinem ersten Vorschlag (vgl. AT-2016-189) für eine städtebauliche Ordnung der Siedlung hatte dies Reinhold Mohr mitaufgegriffen und in der Mitte seines Planes eine, wenn auch etwas unregelmäßige Erweiterung zweier sich kreuzender Straßen eingetragen. Nachdem ein erster, im Frühjahr 1923 erstellter Bebauungsplan des Stadtbauamtes abgelehnt wurde, beauftragte der Beamtenwohnungsverein den Berliner Architekten Eduard Jobst Siedler (1880 – 1949), der später durch den Erweiterungsbau der Reichskanzlei (1928 – 1930) Bekanntheit erlangte. Dessen Bebauungsplan wurde schließlich genehmigt. Der hier abgebildete Lageplan zeigt die von Mohr angedachte und von Siedler regulierte Platzanlage, die in den Planungen stets nur mit „B“ bezeichnet wurde. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: B.W.V. / April 1926. Erster Entwurf 1:200. / Platz