Zum Land- und Wassersportplatz Luftschiffhafen gehörte neben Steganlagen für über 100 Boote und einer Anlegestelle für die Dampfer der Weißen Flotte seit dem Sommer 1926 auch ein Strandbad. Dafür wurde 1927 nach Plänen Mohrs eine Umkleidehalle errichtet, die nach einer Erweiterung 1932 gut 1.000 Auskleidezellen bot. Entlang des Havelufers erstreckte sich ein Licht- und Luftbad von 300 Meter Länge. Im Wasser selbst gab es einen Bereich für Schwimmer von 100 Metern und einen für Nichtschwimmer von 150 Metern; beide Bereiche wurden durch einen über 30 Meter langen Steg getrennt. An dessen Ende erhob sich der hier abgebildete Turm mit sechs Sprungbrettern in drei, fünf und zehn Metern Höhe. Er diente zugleich als Sitz des Bademeisters und bei Wettkämpfen als Aussichtspunkt für die Regattaleitung. In seiner expressiven, durch die offene Holzkonstruktion und die Stülpschalung bestimmten Architektur war er ein weiteres, kleines Meisterwerk Reinhold Mohrs, das leider nach 1945 verloren ging. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l. im Bild: Regattaleitung – u- Sprungturm. Luftschiffhafen. / Mohr. 1926