Das kleine Poesiealbum stammt aus dem Jahr 1861. Das 19. Jahrhundert war die Blütezeit des Poesiealbums. Es handelt sich um ein rechteckiges Format mit ursprünglich weißen Seiten. Der Einband ist romantisch gestaltet. So zeigt die Front in einem strahlend blauen Rechteck eine Kartusche mit ovalem Bildfeld. Die kolorierte Szene in der Mitte zeigt zwei Personen in der Natur. Die männliche Figur versteckt sich hinter einem Baum und schaut der jungen Frau, die im Vordergrund steht, von hinten über die Schulter. Sie scheint lesend in einen Brief vertieft zu sein. Die reich geprägten Verzierungen rund um das kleine Bildfeld muten Barock- oder Rokkokoartig an. Sie sind teilweise vergoldet, ebenso wie die geprägte Metalleinfassung am Rand. Die Rückseite des Büchleins ist ebenfalls reich verziert, wobei wie bei der Buchfront die Farben Blau, Weiß und Gold dominieren. Hier ist im Bildfeld ein farbiges Blumenarrangement eingeprägt. Das Album diente dem Sammeln von Versen und Sprüchen, die Freunde, Verwandte und Mitschüler in das Büchlein eintragen konnten. Schlägt man es auf, so zeigt sich eine gelbe Titellei, auf welche gedruckt "f.A.A. - 1861" zu lesen ist. Im Inneren finden sich Einträge von Verwandten, wie der Schwester des Besitzers, Emma Anhoff, aber überwiegend von Freunden, wie etwa L. Simon, der Sohn des letzten Postmeisters von Beelitz.