Einfach gerahmtes Hinterglasbild mit polychromer Darstellung des Heiligen Nepomuk, ein Kruzifix tragend, vor einer Brücke.
In Böhmen besserten die Glasarbeiter ihre kargen Löhne durch das volkstümliche Bildermalen auf und machten die Hinterglasmalerei zu einer Hausindustrie. Bei dieser Technik ist die Glasscheibenrückseite der Bildträger. Die dort zuerst aufgebrachte Farbe erscheint trotz der später ergänzten Elemente in der Vorderansicht zuoberst. Deshalb muss der Entwurf rückwärts gedacht werden, demnach wurden die schwarzen Konturen zuerst aufgebracht und so weiter. Heiligendarstellungen zählten zu den beliebtesten Motiven. Der im Prager Veitsdom bestattete, hier abgebildete Sankt Nepomuk wurde als Brückenheiliger verehrt. Die Darstellung folgt einem Schema, dass vom 16. Jahrhundert bis heute auf Hinterglasbildern reproduziert wird. Dieser Umstand und die fehlenden Angaben zur Provenienz erschweren eine Datierung.
Ehemals Stadtmuseum Guben. Verschollen seit 1945. Vermutlich Kriegsverlust.
Foto: Erwin Schreyer (1943)