Das hellgelbe Campinggeschirr aus Meladur von Hans Merz umfasst zwei Tassen mit Untertassen, ein Milchkännchen mit zwei kleinen Ausgüssen und eine Schale bzw. Zuckerdose mit Deckel. All das kann transportsicher in der dazugehörigen Kanne verstaut werden, die per Bajonettverschluss fest zu verschließen ist. Alle Gefäße sind konisch geformt. Die Henkel der Tassen haben an der unteren Seite eine kleine Aussparung, um die Tassen passgenau ineinander stapeln zu können und somit Platz zu sparen. Im Jahr 1959 bekam das Geschirr die Auszeichnung „Hervorragende Formgebung“. In dem Katalog des Konsum-Versandhauses Karl-Marx-Stadt wird das Campinggeschirr in der Rubrik „Aus dem Zauberreich unserer Chemie-Industrie“ mit einem EVP von 7,50 MDN angeboten. Das Campinggeschirr wurde kurz nach der Chemiekonferenz im November 1958 entwickelt. Im Zuge ihres Chemieprogramms sollte die DDR zum Finalproduzenten von Konsumgütern aus sowjetischem Erdöl werden, um alle sozialistischen Länder mit entsprechenden Artikeln zu beliefern. Entwurfszentrum der Plastartikel wurde die Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein, an der Hans Merz später auch lehrte.
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