Die Eierbecher erhöhen den Genuss beim Verzehr von gekochten Eiern. Mit der industriellen Porzellanproduktion in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie für das Bürgertum zu einer Massenware und Bestandteil von Services. Früher waren sie dem Adel vorbehalten.
Das Eierbecher-Set bestand vermutlich aus sechs Eierbechern, einem Salzstreuer, einer Dose und einem Tablett. Noch vorhanden sind fünf Eierbecher und ein Salzstreuer aus Porzellan. Es finden sich auf der Unterseite des Porzellans keine Hinweise auf den Hersteller, durch Vergleich kann dieses Set mit Rosenmuster der Porzellan- und Steingutfabrik Rodach in Franken zugeordnet werden. Letzte Sicherheit aber war bisher noch nicht zu gewinnen. Die Fabrik wurde begründet von dem Chemiker und Unternehmer Max Roesler. Auf diesem Set ist aber kein Hinweis zum Hersteller zu finden. Die Malerei des Rosenmusters ist handgemalt, zur Erleichterung der Arbeit der Porzellanmaler sind Teile der grünen Blätter farbgestempelt.
Die Eierbecher haben die Modell-Nummer 4978. Die ausführenden Porzellanmaler haben sich auf der Unterseite mit dem Kürzel "N09" und auf zwei Eierbechern auch mit "62H" eingetragen. Ein Eierbecher hat einen Sprung und ist am Fuß beschädigt.
Das Set kam als Schenkung einer Familie aus Groß Köris in die Sammlung.