Die skizzenhafte Bleistiftzeichnung auf Papier (13,0 cm x 17,5 cm) zeigt ein Pferd, dass an ein sogenanntes Göpelwerk angespannt ist und von einer Frau, vermutlich einer Bäuerin mit einer Peitsche zur Arbeit angetrieben wird. Als Göpel oder Göpelwerk (frühneuhochdeutsch gepell; Rossmühlen) wird eine Antriebsmaschine bezeichnet, bei der hauptsächlich die Muskelkraft von Pferden genutzt wurde. Das Göpelwerk besteht mindestens aus einer meist senkrechten Antriebswelle und aus einem einfachen Getriebe mit einer Abtriebswelle - oft unter freiem Himmel. Das Gebäude, in dem der Göpel auch untergebracht sein kann, wird mit Göpelhaus bzw. -kaue oder auch Treibekaue bezeichnet. Göpel kamen in Mitteleuropa seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert vor allem im historischen Bergbau als Förderanlagen zum Einsatz. Später wurden sie auch in der Landwirtschaft zum Antrieb von Maschinen, zum Beispiel von Dreschmaschinen, eingesetzt.
Die Studie datiert in die 1940er Jahre. Das Bild ist nicht signiert, kann aber den beiden Künstlern Hans Zank und Willi Gericke sicher zugeordnet werden. Der postum vergebene Titel des Bildes "Pferd am Göpelwerk" entspricht der ergänzten Werkeverzeichnis Nr.: "1870" im bisher nicht veröffentlichten fortgeführten Werkeverzeichnis von Heinrich Wolter aus dem Jahr 1987 (Wolter, Heinrich (1987): Hans Zank und Willi Gericke - Zwei bedeutsame Berliner Maler in einer bewegten Zeit der Welt- und Kunstgeschichte, Verlag Galerie Pro Art, Auflage 1).