Sechs Bodenfragmente von Hohlgläsern mit hochgestochenen Böden aus farblosem bzw. lichtgrünem Glas. Die größte Scherbe (links) stammt von einer Kugelflasche. Die vier Böden in der Mitte könnten entweder ebenfalls zu Flaschen (vgl. Inv. Nr. AK-2020-58) oder aber zu Humpen gehört haben. Die rechte Scherbe mit gekerbtem Fußrand war wohl ehemals Teil eines Bechers. Die Fragmente kamen 1988 bei Ausgrabung auf dem Areal des Potsdamer Stadtschlosses in einer Fanggrube eines Abwasserkanals zur Havel zutage. Sie wurden dem Museum im gleichem Jahr noch übergeben. Den Gesamtkomplex datiert Heike Bronk in die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts (Bronk, Chemisch-analytische Untersuchungen, 1998, S. 88). Möglicherweise entstand die Mehrzahl davon in der Potsdamer Glashütte, ab 1674 in Drewitz, ab 1678 zudem am Hakendamm ansässig. Ähnliche Scherben wurden auch am Standort der ehemaligen Versuchsglashütte Johann Kunckels auf der Pfaueninsel gefunden (Rau, Das Glaslaboratorium, 2009, S. 49). [Verena Wasmuth]
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