Der Holzwaschbottich stammt aus einer Zeit, in der das Waschen von Wäsche noch eine Schwerstarbeit - in der Regel für Frauen - war. Ohne automatisierte oder elektrisierte Hilfe standen meist nur Waschbretter oder Waschbürsten zur Verfügung, um schmutzige Kleidung oder andere Wäsche zu reinigen.
Die "Große Wäsche", also Hosen, Röcke oder Bettwäsche, wurde bis ins 19. Jahrhundert meist einmal im Monat und die "kleine Wäsche" ein bis zweimal in der Woche gewaschen. Auch wenn vom Montag als Waschtag gesprochen wurde, dauerte die harte körperliche Arbeit bei der Großen Wäsche oft mehrere Tag an, da unter anderem am Vortag die Wäsche am Wochenende oft im Familienbadewasser eingeweicht wurde, wenn sie stärker verschmutzt war. So wurde nicht nur Wasser und Seife, sondern auch Kraft gespart, da der Dreck so leichter zu lösen war.
Holzbottiche wie dieser konnten an verschiedenen Orten gefunden werden, da an den unterschiedlichsten Plätzen gewaschen wurde. Insbesondere in den Städten gab es Waschküchen, in denen die Hausfrau mit gegebenenfalls ihren Mägden die Wäsche waschen konnte. Bereits seit dem frühen Mittelalter gab es in den Städten außerdem oft junge Frauen, die für einen kleinen Lohn bei der Wäsche halfen.
Zusätzlich zu dem hohen körperlichen Aufwand der durch das Stampfen, Schlagen oder Reiben der Wäsche auf einem Waschbrett notwendig war, sorgte das Waschsoda häufig für ausgelaugte Hände bei den Frauen.
Da lange noch nicht jeder Zugang zu Wasser aus der Leitung hatte, musste das Wasser beschwerlich aus Flüssen oder naheliegenden Wasserpumpen geholt werden. Erst nachdem die Wäsche in einem Zuber gekocht wurde, kam der Wäschebottich zum Einsatz. In ihm wurde durch Rubbeln die Flecken entfernt.