Beidseitig abgeflachte Flasche aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor, Abriss am runden Boden, der nicht als Stand fungiert; der Originalkorken ist noch vorhanden. Am verwärmten Mündungsrand ist ein langer, geklebter Sprung sowie ein Ausbruch. Die Schauseite zeigt eine militärische Darstellung aus überkreuztem Degen und Schwert, Brustpanzer (Kürass) und einem Helm zwischen zwei Pistolen, darüber "Suum / Cuique" ("Jedem das Seine" bzw. "Jedem nach seinem Verdienst"), die Ordensdevise des 1701 von Friedrich I. gestifteten Schwarzen Adlerordens. Die Rückseite wurde mit einer Widmung im Blätterkranz versehen: "Andenken aus Charlottenburg Heinrich Hertel / Garde du Corps 7. Cp. 4. Es: 1840". Die Flasche liegt in einem mit rotbraunem Samt ausgeschlagenen, leichten Etui aus geprägtem und lackiertem Karton.
Mit derartigen Gaben knüpfte man in Armeekreisen an die Tradition antiker Feldflaschen an, die bereits zur Grundausstattung römischer Legionäre gehörte. Sicherlich handelt es sich dabei nicht um einen Gebrauchsgegenstand. Der ehemalige Eigentümer Heinrich Hertel war offensichtlich im genannten Jahr Mitglied des Kürassierregiments in der Garde-Kavallerie der preußischen Armee, 7. Kompagnie, 4. Eskadrone, und in Charlottenburg stationiert. Wie es in den Museumsbestand gelangte, ist nicht überliefert. [Verena Wasmuth]